Freiwillige Feuerwehr

Jugend hat die Flammen schnell im Griff

Großer Andrang beim Tag der offenen Tür trotz der vielen Jubiläumsaktivitäten im Sommer

Von 
Peter W. Ragge
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Mit Strahlrohren gelöscht: Anhand eines brennenden Müllcontainers zeigte die Jugendfeuerwehr Feudenheim beim Tag der offenen Tür ihr Können. © Blüthner

Feudenheim. Vielleicht sind es Reste vom Grillen? Jedenfalls kokelt und glimmt es eine Weile, dann geht es ganz schnell. Flammen lodern aus dem Müllcontainer, werden schnell einen Meter hoch und mehr, erfassen den ganzen Inhalt des Behälters, über dem eine dichte, schwarze Qualmwolke in den Himmel steigt – bis die Jugendfeuerwehr ihn löscht. Ihre Vorführung ist Höhepunkt des Tags der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Feudenheim.

14 Jugendliche, darunter drei Mädchen, zählen derzeit zur Jugendfeuerwehr, die von Alexander Brosch und Lars Puschmann betreut wird. Immer freitags treffen sie sich zu Spiel, Sport und Spaß, lernen spielerisch dem Umgang mit Strahlrohr und Kübelspritze sowie Erste Hilfe. Dazu haben sie seit 2022 auch einen eigenen Löschkarren mit modernem Gerät. Dass sie damit gut umgehen können, zeigen sie bei der Übung und löschen mit drei Strahlrohren schnell die Flammen.

Danach ist der Andrang am Fotostand noch größer, denn da können sich Kinder – mit Helm und Schutzkleidung – fotografieren lassen, als wären sie ein Feuerwehrmann. Viele wollen auch in ein Boot steigen. Das steht zwar auf dem Trockenen, aber es handelt sich um eines der acht schmalen, flachen Schnelleinsatzboote etwa für Hochwassereinsätze, auf denen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ebenso speziell ausgebildet sind wie zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden. Jede der acht Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr in Mannheim hat, neben der regulären Unterstützung der Berufsfeuerwehr, solche Sonderaufgaben. Bei der Abteilung Nord ist es etwa die Besetzung einer Drehleiter, die nun weit ausgefahren auf der Theodor-Storm-Straße steht, um – weithin sichtbar – auf den Tag der offenen Tür hinzuweisen.

Mannschaft wollte am Termin festhalten

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pwr
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Aber die Werbung wäre gar nicht nötig – ob bei der Fahrzeugausstellung, den Verpflegungsständen oder Spielstationen: Überall drängen sich die Besucher. Auch die von Markus Appel zusammengestellte Ausstellung mit Fotos und Berichten zum 150-jährigen Bestehen der Abteilung findet weiter sehr Interesse.

Erst im Juni hatte die Abteilung ihr Jubiläum groß gefeiert – mit Blaulichtumzug, Festabend und Familientag. Daher hatten die Feudenheimer Feuerwehrleute überlegt, den Tag der offenen Tür ausfallen zu lassen, verrät Thorsten Becker, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes, Moderator der Übung und in der Abteilung als Zugführer aktiv. „Aber die Nachfrage ist da, immer wieder haben sich Leute erkundigt – und unsere traditionelle Erbsensuppe, die gab es im Juni nicht“, so Becker. „Man merkt, wie wichtig gerade den Feudenheimern dieser Herbst-Termin ist, hauptsächlich den Familien mit Kindern“, verweist der stellvertretende Kommandant Kristof Kopp auf den Andrang, insbesondere an den Spielstationen.

Eine Abstimmung in der Mannschaft habe ergeben, dass alle an dem Termin festhalten wollen. Über 40 Männer und Frauen der Abteilung („Alle, die nicht krank oder in Urlaub sind oder arbeiten müssen) seien an dem Tag aktiv. „Und die Mannschaft zieht einfach voll mit, alle sind motiviert, gerade durch die große Resonanz auf das Jubiläum“, freut sich Kommandant Marco Lorig: „Und auch heute ist ja wieder viel los“.

Redaktion Chefreporter

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