Mannheim.
Damit hatten sie nicht gerechnet: Über 1200 – Eintritt zahlende – Besucher kamen zum ersten Hundeweihnachtsmarkt, den die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf dem Gelände vor der Feudenheimer Kulturhalle ausrichtete. Er hat die Hundestaffel auch einen großen Schritt weitergebracht bei dem Ziel, ein neues Einsatzfahrzeug zu finanzieren.
Dabei bedeutete der Tag für die ehrenamtlichen Hundeführer wie auch für die Vierbeiner enormen Stress. Am Vorabend ging um 23.30 Uhr der Piepser, worauf die Rotkreuzler bis 4 Uhr bei eisiger Kälte rund um Wilhelmsfeld einen Vermissten suchten und auch finden konnten. Kurz nach dem Weihnachtsmarkt kamen erneut Suchaufträge aus Mannheim und dann noch als Amtshilfe in Wiesloch für die Heidelberger Kollegen.
Grußwort von Christian Specht
Diese große, ehrenamtliche Einsatzbereitschaft der Staffel würdige bei der Eröffnung des Hundeweihnachtsmarkts Erster Bürgermeister Christian Specht in seinem Grußwort. Er bezeichnete es als gute Idee, mal weihnachtliche Angebote wie Spielzeug, Leinen, Geschirr und Futter für Vierbeiner und ihre Herrchen oder Frauchen zu machen und zugleich auf die wichtige Arbeit der Rettungshunde für die Allgemeinheit hinzuweisen.
Die im ehemaligen Wachhaus der Pioniere auf der Maulbeerinsel in Feudenheim ansässige Rettungshundestaffel wird über die Polizei oder die Integrierte Leitstelle alarmiert. Die Mitglieder, die sich alle ehrenamtlich engagieren und keine Vergütung für Übungen oder Einsätze erhalten, zahlen auch die Verpflegung der Rettungshunde selbst. Mit Flächensuchhunden oder auf Geruchsspuren angesetzten Mantrailing-Hunden suchen sie verwirrte und orientierungslose, an Alzheimer und Demenz erkrankte Personen ebenso wie Kinder und Wanderer, die sich verlaufen haben.
Wenn Gerd Teynor, der Bereitschaftsleiter der Staffel, aber nach der Chance zur Mitwirkung gefragt wurde, dann musste er ablehnen. „Das gibt uns immer einen kleinen Stich ins Herz, aber haben aktuell einfach alle Plätze besetzt: Unsere Trainingsgebiete lassen schlicht keine größere Zahl zu“, bedauert er.
Voller Erfolg
Der Hundeweihnachtsmarkt sei aber nicht nur wegen der Besucherzahl „ein voller Erfolg“ gewesen, so Gerd Teynor. Der Rohertrag sei bereits „eine klasse Summe“ gewesen, auch wenn er sie noch nicht beziffern konnte. „Noch sind wir in der Abrechnung, aber es kommt ein stolzes Sümmchen zusammen“, so Teynor, mit dem die Staffel einen Ersatz für das fast 27 Jahre alte Einsatzfahrzeug, das einen Motorschaden hat, finanzieren will. „Bedingt durch den Ukraine-Krieg ist der Markt gebrauchter Fahrzeuge der Rettungsorganisationen leer gefegt. Man bekommt keine ausgemusterten Fahrzeuge aus dem Rettungsdienst mehr“, erklärt er.
„Und auch das Zusammenbrechen der Lieferketten sorgt dafür, dass Neufahrzeuge teuerer geworden sind“, weshalb der Erlös der Veranstaltung dringend nötig sei. Sicherheitsdezernent Christian Specht, die Bundestagsabgeordnete Isabell Cademartori sowie die SPD-Stadträte Andrea Safferling und Thorsten Riehle hätten ihnen aber auch angekündigt, dass von öffentlicher Seite eine Finanzierung möglich wäre. „Für uns eine unglaubliche schöne Nachricht“, so Gerd Teynor. auch daher sei der Tag „ein voller Erfolg“ gewesen, freute er sich.
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