Ludwigshafen. Weil die ehrwürdige Friedrich-Ebert-Halle als Veranstaltungsort für Sport-Wettkämpfe und Kultur-Events in die Jahre gekommen ist und im Stadtrat noch Unklarheit darüber herrscht, ob man das Objekt für teures Geld sanieren soll (wir berichteten), gibt es noch recht lose Gedanken zum Neubau einer Mehrzweckhalle an einem anderen Standort.
Wünschenswert wäre nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung ein Gebäude, das 4 000 bis 5 000 Besucher fassen könnte und insoweit vergleichbar wäre mit dem „SNP Dome“, der vergangenes Jahr in Heidelberg eingeweiht wurde. Ohne in tiefere Planungen einzusteigen, hat man sich auf Anregung von Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) mehrere Standorte im Stadtgebiet unter bestimmten Voraussetzungen betrachtet.
Wie sie selbst am Montag in der Sitzung des Stadtrates ausführte, habe man dabei verschiedene Fragen zugrunde gelegt: Etwa, ob es möglich ist, dort Baurecht zu schaffen? Weitere Fragen waren: Könnten Konflikte mit anderen Nutzungen in der Nachbarschaft entstehen. Ist überhaupt eine Fläche von etwa 2,5 Hektar vorhanden, um eine Halle samt mehrgeschossigem Parkhaus zu realisieren? Gibt es eine gute Anbindung an Individualverkehr sowie an öffentliche Verkehrsmittel? Wie sind die derzeitigen Eigentumsverhältnisse?
Ein herausragender Grund für die grundsätzlichen Überlegungen sind die engen Verhältnisse, über die die Handballmannschaft der Eulen in der Friedrich-Ebert-Halle klagt. Der Zweitligist würde gerne vor mehr Zuschauern spielen. In der Bundesliga wären sogar Mindestzuschauerkapazitäten gefordert, die die Ebert-Halle langfristig nicht erfüllt. Darauf hatte nicht zuletzt die Fraktion der Linken jüngst hingewiesen.
Südweststadion keine Option
Obwohl auch das Südweststadion in Mundenheim auf der Liste möglicher Orte auftaucht, wurde es von vorneherein gleich wieder ausgeklammert. Christoph Heller (CDU), Ortsvorsteher in der Südlichen Innenstadt, mahnte einmal mehr, das Areal nicht anzufassen. Problematisch wäre der Standort schon allein wegen seiner Nähe zum Störfallbetrieb Raschig, stellt die Verwaltung selbst fest.
Gute Voraussetzungen fehlen demnach auch bei der Bezirkssportanlage in Rheingönheim wegen des fehlenden Planungsrechts und der Wohnbebauung in der Nachbarschaft. Auf dem ehemaligen MetroGelände sei heute keine Bebauung möglich. In der Pfingstweide sei die Fläche des Gemeinschaftshauses zu klein. Auch bei der BASF-Tennisanlage Willersinn fehle ein Planungsrecht, und die ÖPNV-Anbindung sei schwach. Weitere Flächen in Ruchheim und in der Nähe des Hauptbahnhofs sind ebenfalls quasi raus. Die Suche geht weiter.
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