Kriminalität - Versuchtes Tötungsdelikt am Willersinnweiher / Täter auf der Flucht

Zeuge findet schwer verletzte 17-Jährige an Uferböschung

Von 
Julian Eistetter
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Unmittelbar nach der Tat im März 2020 suchen Kriminaltechniker der Polizei den Tatort am Willersinnweiher nach Spuren ab. © Siegelmann

Ludwigshafen. Ein Bewohner der Siedlung Melm hat einer 17-Jährigen mutmaßlich das Leben gerettet. Die Jugendliche war am Donnerstagabend Opfer eines Gewaltverbrechens geworden, wie die Polizei in der Nacht zum Freitag meldete. Der Fußgänger fand die schwer verletzte junge Frau an der Uferböschung des Willersinnweihers liegend und verständigte sofort den Rettungsdienst. Dieser versorgte die 17-Jährige und brachte sie in ein Krankenhaus. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft hatte der Zeuge noch einen Mann vom mutmaßlichen Tatort weglaufen sehen. Die Beamten gehen nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass er die Jugendliche umbringen wollte.

Verdächtiger etwa 20 Jahre alt

Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen etwa 20 Jahre alten Mann handeln. Er sei um die 1,80 Meter groß, habe dunkles Haar. Bekleidet war er nach Zeugenaussagen mit einer schwarzen Jacke und Arbeitshose. Die Polizei leitete eine sofortige Fahndung mit vielen Beamten, einem Helikopter und Diensthunden im Bereich Melm und rund um den Willersinnweiher ein. Diese führte bislang zu keinem Erfolg. Noch am Abend rückte die Kriminaltechnik zur Spurensicherung an.

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rheinpfalz auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte, befindet sich das Opfer derzeit in „intensiver medizinischer Behandlung“ und wird „professionell versorgt“. Weitere Angaben macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Weder was den Gesundheitszustand der 17-Jährigen noch die Art der Verletzungen angeht. „Wir wollen den Täter mit aller Macht fassen und ihn hinter Gitter bringen. Dabei dürfen wir nichts tun, was das gefährden könnte“, so die Sprecherin. Auch die Frage, ob der Zeuge den Täter womöglich gestört hat, bleibt aus diesem Grund unbeantwortet.

Die Mordkommission der Zentralen Kriminalinspektion hat unterdessen die Ermittlungen aufgenommen. Dabei hoffen die Beamten auch auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Wer am Donnerstagabend zwischen 17 und 18.30 Uhr im Gebiet um den Willersinnweiher verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0621/963-27 73 oder per E-Mail an kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de zu melden.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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