Stadtmarketing - Ludwigshafen verspricht ab 10. November ein Corona-Wohlfühlformat / Veranstalter Lukom will sechs Wochen flexibel sein

Wie Ludwigshafen sich seinen Corona-Weihnachtsmarkt baut

Von 
Stephan Alfter
Lesedauer: 
Hier soll ab dem 10. November geöffnet sein: Auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Platz stehen bereits die ersten Hütten. © Thomas Tröster

Ludwigshafen. Dass die Planungen für den diesjährigen Weihnachtsmarkt eine Herausforderung sein würden, war Christoph Keimes, dem Geschäftsführer der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft (Lukom), nach eigener Darstellung schon im Sommer klar. Kommt die vierte Corona-Welle, und wie stark fällt sie letztlich aus? Wie sehr beeinträchtigt das den Markt? Und: Kann er überhaupt stattfinden? So lauteten die Fragen.

Umso überraschender war für den früheren Center-Manager in der Rhein Galerie die Nachricht vom Dienstag, dass es umfassende Lockerungen für Open-Air-Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz geben soll. Welche Auswirkungen diese neuen Regeln auf den Weihnachtsmarkt in LU haben werden, will Keimes nun abwarten. Am Montag, 8. November, treten sie in Kraft - und zwei Tage später beginnt der Budenzauber auf dem Berliner Platz direkt vor dem Ausgang der Bahnhaltestelle Mitte. „Flexibel sein“, heißt aus seiner Sicht das Motto bis zum Schlussakkord am 23. Dezember.

Von einem Wohlfühlformat, das gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit biete, sprach Stefan Tielkes, der bei der Lukom für das Stadtmarketing zuständig zeichnet. Bis dato war auch er davon ausgegangen, dass ein Zugang zum Weihnachtsmarkt zum Beispiel unter Anwendung der 2Gplus-Regel möglich ist - also für Geimpfte, Genesene und eine jeweils an die Corona-Warnstufe angepasste Anzahl Getesteter. Das könnte nun etwas lockerer gehandhabt werden. Auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt soll beispielsweise die 3G-Regel gelten. Für 14,90 Euro können sich Ungeimpfte und nicht Genesene in direkter Nachbarschaft testen lassen.

Hütten für kleinere Gruppen

Inhaltlich verändert sich gar nicht so sehr viel im Vergleich zu den Vorjahren. Neu ist, dass die kleinen Hütten, die dem Adventsmarkt den Charakter eines kleinen Weihnachtsdorfs geben, für die Besucher zugänglich sind. Sie sollen Schutz vor eventuellem Regen, Wind oder Schnee bieten. Die drei Dutzend jeweils etwa sechs Quadratmeter großen Holzhäuschen werden in Teilen mit Tischen ausgestattet, auf denen Speisen und Getränke abgestellt werden können. Ein kleinerer Kreis von Menschen soll dort in entspannter Atmosphäre zusammenstehen können. Stichwort: Aufenthaltsqualität.

Licht wird eine größere Rolle beim Schaffen einer „Wohlfühlatmosphäre“ auf dem Berliner Platz spielen. Aus dem TWL Lichterzauber soll eine Lichterdecke in die Dekoration des Platzes integriert werden, die als Band das Geschehen auf dem Berliner Platz in weihnachtlichen Glanz hüllt. In den Vorjahren markierte diese die zentrale Achse des Ludwigsplatzes.

Neu ist außerdem, dass Marktmeister Christian Diehl nur 20 Beschicker untergebracht hat. Unter ihnen Thomas Herzberger, Vorsitzender des Schaustellerverbands Pfälzer Bund Ludwigshafen/Bad Dürkheim. „Wir freuen uns enorm darüber, dass die Lukom uns Schaustellern mit dem deutlich verlängerten Veranstaltungszeitraum auch einen erweiterten Aktionszeitraum einräumt. Dies schätzen wir gerade nach all den zurückliegenden, Corona-bedingt wirtschaftlich sehr stark belasteten Vormonaten ganz besonders“, stellteHerzberger fest.

Dichtes Gedränge soll vermieden werden

Von der weihnachtlichen Geschenkidee bis zum Saumagen reichen die Angebote während der knapp sechswöchigen Veranstaltung, die zur Aufwertung der Ludwigshafener Innenstadt beitragen soll. Zwar begrenzen die Hütten selbst den Weihnachtsmarkt, zur zusätzlichen Abriegelung werden aber mit weihnachtlichen Motiven und Weihnachtsbäumen dekorierte Bauzäune aufgestellt, um die Eingangssituation zu regeln. Komfortable Freiräume zwischen den einzelnen Gastronomie- und Verkaufsständen sind vorgesehen, um dichtes Gedränge zu vermeiden. Ein zentraler Eingang in Richtung Ludwigstraße soll der Steuerung der Besucherströme dienen.

„Uns lag es bei der Planung sehr am Herzen, dass sich sämtliche Besucher und Passanten sicher und frei auf dem Gelände des Weihnachtsmarktes bewegen können“, so Keimes. Öffnungszeiten sind täglich von 11 bis 21 Uhr. Geschlossen bleibt der Markt an zwei Sonntagen - am 14. und 20. November - Volkstrauertag und Totensonntag.

Das Schausteller-Angebot

Im Segment der süßen Speisen befinden sich Nürnberger und Odenwälder Lebkuchen, Schokofrüchte und kandierte Äpfel, Crepes und Waffeln, aber Schaumküsse, Popcorn und Zuckerwatte.

Deftige Gerichte gibt es auch – etwa Käsespätzle, gebackenen Camembert, Kartoffelpuffer, Brat- und Feuerwurst sowie Saumagenvariationen und der traditionelle Pfälzer Teller. Winzerglühweine ergänzen das Programm.

Für Whiskey-Fans gibt es den Stand von Moonshine. Außerdem gibt es beispielsweise Edelsteinschmuck, Feng-Shui-Produkte und handgearbeitete Baumwolltaschen.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen