Ludwigshafen. Die Modefarbe Mint kennt so ziemlich jeder – im Gegensatz zur großgeschriebenen Variante als Kürzel für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das soll sich ändern. BASF und das Land Rheinland-Pfalz bauen ihre MINT-Förderung weiter aus. Am Donnerstag haben Melanie Maas-Brunner vom Vorstand des Chemiekonzerns und Bildungsministerin Stefanie Hubig im BASF-„Kids Labs“, wo üblicherweise Mädchen und Buben experimentieren, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
„Ich habe Chemie studiert, weil mich mein einstiger Lehrer für das Fach begeistert hat“, erzählt die Leiterin des BASF-Werks am Standort Ludwigshafen. Dies wünsche sie sich auch für heutige Schülergenerationen. Jungen Menschen praxisnah MINT-Themen näher zu bringen, so Maas-Brunner, sei enorm wichtig, um jene Berufe wie Studiengänge attraktiv zu machen, ohne die Klimawandel und Energietransformation nicht nachhaltig gelingen könnten.
Etablierte Projekte laufen bereits in der Pfalz
MINT-Förderung, „das ist ein bisschen mein Baby“, erklärt Bildungsministerin Stefanie Hubig, die sich seit 2016 dafür engagiert, dass Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bei Zukunftsplänen beflügeln – auch Mädchen und junge Frauen. „Wir sind in der strategischen Umsetzung bundesweit Vorbild“, freut sich die Politikerin.
Die Vereinbarung sieht beispielsweise vor, dass zwei bereits etablierte Projekte des Unternehmensnetzwerks „Wissensfabrik“ um zusätzliche Inhalte erweitert werden: „Kinder entdecken Technik“ (Ki Tec) und „Gemeinsam IT entdecken“ (IT2School) laufen im rheinland-pfälzischen Teil der Metropolregion Rhein-Neckar inzwischen an 200 Grundschulen und 100 weiterführenden Lehrstätten.
Urbaner Lebensraum im Fokus
Biotechnologische Experimente unter Profi-Bedingungen ermöglichen vier mobile Gen-Labore, die Schulen ausleihen können. Klar müssen auch Lehrerinnen und Lehrer mit Fachstudium erst mal selbst lernen, wie man beispielsweise Gelelektrophorese zum Trennen von Molekülen anwendet, um damit DNA zu analysieren. Praktischerweise läuft im „Kids Labs“ gerade eine Fortbildung, bei der die Dozentin erläutert, man könne beim Unterricht Versuche zum genetischen Fingerabdruck in einen fiktiven Kriminalfall einbetten. Da nickt die Bildungsministerin zustimmend und berichtet, dass sie in ihrer Zeit als Staatsanwältin erlebt habe, wie Molekularbiologie bei Ermittlungen den entscheidenden Beweis zu liefern vermochte.
Die Zukunft hat beim MINT-Projekt mit „City4Future“ bereits begonnen. Seit dem Schuljahresstart 2022 können sich Jugendliche mit den Herausforderungen eines urbanen Lebensraums beschäftigen und Lösungsvorschläge entwickeln. Während Bildungsministerium und Pädagogisches Landesinstitut die Lehrkräfte-Fortbildungen übernehmen, finanziert die BASF Projekt-Materialien.
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