Verkehrspolitik

„Stelle nach tödlichem Unfall entschärfen“

Die Initiative QuadRadEntscheid Mannheim fordert ein Umdenken in der Verkehrspolitik - ein Ghost-Rollator soll dem Nachdruck verleihen. Er wurde an der Stelle aufgestellt, an der im November eine 87-jährige Fußgängerin vom einem Lkw erfasst und tödlich verletzt wurde

Von 
Thomas Schrott
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Dort, wo eine 87-Jährige getötet wurde, wollen Wolfgang Mangold (l.), David Koch und Bettina Kornmayer von QuadRadEntscheid ein Zeichen setzen. © Christoph Blüthner

Es war ein äußerst tragischer Verkehrsunfall: Vor den Augen ihres 90-jährigen Ehemannes ist eine 87-jährige Fußgängerin in Ludwigshafen ums Leben gekommen, als sie beim Überqueren der Fahrbahn von einem abbiegenden Lkw erfasst wurde und tödliche Verletzungen erlitten hatte. Diesen Unfall vom 7. November greift der QuadRadEntscheid Mannheim auf und verlangt ein grundlegendes Umdenken der Verkehrspolitik. Die Unfallstelle in der Rheinuferstraße/Ecke Lichtenbergerstraße müsse dringend entschärft werden. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, platzierte die Initiative einen Ghost-Rollator an der Unglücksstelle.

Durchfahrtsverbot für Lkw

Der Unfall ereignete sich in einem gut einsehbaren Bereich zu Beginn einer Kurve, weist QuadRadEntscheid hin. An dieser Stelle besteht ein Durchfahrtsverbot für Lkw, das durch das Zusatzschild „Lieferverkehr frei“ abgeschwächt werde. Welcher Lkw tatsächlich zu einem Lieferverkehr zähle, sei vermutlich noch nie kontrolliert worden. Die Frage dränge sich auf, wozu solche Regelungen eingerichtet werden, wenn sie dann nicht kontrolliert werden, so die Initiative.

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QuadRadEntscheid fordert, den „Gehweg, der an dieser Stelle diesen Namen nicht verdient“, zu sperren oder zurückzubauen, damit ihn Fußgänger nicht mehr nutzen können. Anstatt einer Absenkung für den Fuß- und Radverkehr an der Stelle, wo die Straße den geteilten Rad- und Gehweg kreuzt, sollte eine Erhebung eingerichtet werden. Dadurch würde eine Schwelle für den Kfz-Verkehr entstehen, was deren Geschwindigkeit verringern würde. Zudem wird darauf hingewiesen, dass in den Niederlanden an gefährlichen Kreuzungen große, schwarz-weiß gestreifte Warnpoller aufgestellt werden. Denkbar wären auch eine gelb blinkende Ampel oder ein Schild Achtung Radfahrer und Fußgänger.

Die Unfallstelle befindet sich an der stark genutzten Abfahrt von der Adenauer-Brücke. Viele Verkehrsteilnehmer biegen an der Lichtenberger Straße nach rechts in Richtung B 44/Speyer ab. Vor wenigen Jahren wurde in diesem Bereich der Radweg zur Rheinbrücke erweitert.

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