Ludwigshafen. Die Unruhe in Oppau ist groß. 1500 Unterschriften wurden im Zusammenhang mit anstehenden Arbeiten an einer Gasleitung gesammelt. Verbunden mit der Forderung, die Leitung während des Vorhabens drucklos zu stellen. Denn im Stadtteil sind die Erinnerungen an die verheerende Gasexplosion im Jahr 2014 mit zwei Toten und vielen Verletzten noch sehr präsent. Die nun in der ersten Augustwoche startenden Arbeiten finden wieder an derselben Leitung statt, nur einige hundert Meter weiter.
Die Betreiberfirma Gascade (Kassel) ist sich der Sensibilität der Aufgabe bewusst. Aus diesem Grund richtet sie am kommenden Donnerstag, 29. Juli, von 16 bis 20 Uhr einen Infomarkt auf dem Gelände des TV Edigheim aus. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gascade werden an dem Tag zur Erklärung der Maßnahme und für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Mitteilung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Bürgerinnen und Bürger können jederzeit vorbeikommen. Die Corona-Regeln werden eingehalten.
Projektleiter Axel Bühning sagt: „Wir wissen um die Bedenken der Anwohner und Bürger. Wir wollen das Vorgehen und unsere Sicherheitsvorkehrungen deshalb persönlich erläutern und mit den Menschen vor Ort in Austausch treten.“
Von seinen Plänen wird das Unternehmen aber nicht abrücken. Bei der Maßnahme im Bereich des Weges unterhalb des TV Edigheim und des Gehlenweihers werde an der Umhüllung der Leitung gearbeitet. „Solange nur die Umhüllung erneuert wird, wird ein Gastransport weiterhin stattfinden“, teilt Gascade mit. Nach dem technischen Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sei für solche Vorhaben ein normaler Betrieb vorgesehen. „Ein zusätzlicher Grund für den weiteren Betrieb ist die Versorgungssicherheit. Kunden, die von der Leitung Energie beziehen, haben einen Versorgungsanspruch und sind auf die Leitung angewiesen“, heißt es.
Die Leitung ist knapp 57 Kilometer lang. Durch sie fließt Gas von Ludwigshafen Richtung Karlsruhe. Die Leitung versorgt nachgelagerte regionale Netze und damit Haushalte sowie Gewerbe und Industrie.
„Mulmiges Gefühl wird bleiben“
Oppaus Ortsvorsteher Frank Meier (SPD) begrüßt die Informationsveranstaltung, die ein Ergebnis der Unterschriftenaktion sei. „Man wird den Menschen die Angst nicht komplett nehmen können, aber zumindest kann die Firma ihnen ein bisschen besser erklären, was genau gemacht wird“, sagt er.
Meier wird am Donnerstag ebenfalls vor Ort sein. Auch er würde sich weiterhin wünschen, dass die Leitung während der Arbeiten abgestellt wird. „Aber wir können die Firma nicht zwingen. Ein mulmiges Gefühl wird jedenfalls bleiben.“
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