Ludwigshafen. Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert die Brieftauben-Reisevereinigung Ludwigshafen Stadt und Land für einen geplanten Taubenauflass im französischen Vierzon. Bei der Veranstaltung sollen an diesem Samstag rund 400 Tiere aufsteigen, die Vögel müssen dann die 527 Kilometer lange Strecke zu ihrem Heimatschlag zurückfinden. Für PETA handelt es sich dabei eigenen Angaben nach um „tierquälerischen Sport“. „Oft werden die Tauben bewusst von ihren Partnern oder der Brut getrennt - damit ist für die treuen Tiere nicht Ehrgeiz die Motivation zur Heimkehr, sondern die Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag“, heißt es in einer Mitteilung. Viele Vögel würden auf den anstrengenden Flügen an Dehydrierung, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen sterben. PETA fordert vom zuständigen Veterinäramt des Rhein-Pfalz-Kreises daher ein Verbot.
Eine Sprecherin des Landratsamtes teilt auf Anfrage mit, dass „Maßregelungen oder gar Verbote nur dann erfolgen, wenn ein konkreter Verstoß vorläge, wie beispielsweise tierschutzrelevante Transportbedingungen oder ein tierschutzrelevanter Umgang mit den Tieren“. Dazu liegen dem Veterinäramt im konkreten Fall ihr zufolge keine Hinweise vor. Einschreiten könne das Amt erst, wenn Verstöße gemeldet und verifiziert wurden.
Taubenauflässe sind Bestandteil des Brieftaubensports. Züchter organisieren Reisen zu verschiedenen Orten. Die Tiere werden laut Kreis mit Spezialfahrzeugen transportiert, die Aspekte des Tierschutzes berücksichtigen. Die Wettergegebenheiten würden im Vorfeld abgeklärt, die Tauben würden schon als Jungtier trainiert und die Strecken langsam gesteigert, so dass die Tiere die nötige Kondition hätten. Vögel, die sich verfliegen, werden durch Nummern an Ringen zurückvermittelt.
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