Mobilität - Fraktionen im Stadtrat appellieren an Behörden, bei der Planung mehr Gas zu geben / Trassenverlauf nicht völlig klar

Pendler-Radroute erst 2025 befahrbar

Von 
Stephan Alfter
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Ludwigshafen. Die geplante Pendler-Radroute zwischen Schifferstadt und Ludwigshafen kommt nicht so schnell, wie sich die Fraktionen des Ludwigshafener Stadtrats das wünschen. Deutlich wurde das am Montagabend während der jüngsten Sitzung. Obwohl eine Machbarkeitsstudie schon im Jahr 2019 abgeschlossen war und der Landesbetrieb Mobilität damals von einem Baubeginn 2021 sprach, stockt der Prozess. Aktuell muss der Stadtrat einer Kooperationsvereinbarung zustimmen. An dem Prozess beteiligt sind das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium, der Landesbetrieb Mobilität als planende und umsetzende Behörde sowie der Rhein-Pfalz-Kreis, die Gemeinde Limburgerhof sowie die beiden Städte Schifferstadt und Ludwigshafen.

Vorplanung zu lange

Bundestagskandidat Christian Schreider (SPD), verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion, richtete an alle Beteiligten die dringende Bitte, deutlich mehr Fahrt aufzunehmen. Ein Baubeginn im Jahr 2025 sei zu spät. Der bevorstehende zweieinhalbjährige Prozess der Vorplanung sei zu lang.

Constanze Kraus (CDU) warf ein, dass es eine Diskrepanz gebe zu den Planungen auf baden-württembergischer Seite, wo der Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg in der Planung deutlich schneller vorankomme. Mit Blick auf die Kosten sagte sie: „Nutzer sind vor allem die Einpendler nach Ludwigshafen.“ Bei den Kosten habe Ludwigshafen aber 60 Prozent zu tragen. Auch Hans-Uwe Daumann von den „Grünen im Rat“ mahnte, dass es deutlich schneller gehen müsse. Auch die Planungen für die Route zwischen Ludwigshafen und Frankenthal müssten bald anlaufen.

Baudezernent Alexander Thewalt verwies angesichts der Bitten auf den Landesbetrieb Mobilität, der bei der Realisierung federführend sei. Auch auf der anderen Rheinseite sei das Projekt kein Selbstläufer. Vor dem Hintergrund eines noch nicht gänzlich feststehenden Trassenverlaufs in Mundenheim und im Stadtteil Südliche Innenstadt warben der dortige Ortsvorsteher Christoph Heller und seine Amtskollegin Anke Simon dafür, in die entsprechenden Arbeitskreise eingeladen zu werden, um die lokalen Erfahrungen jeweils miteinfließen lassen zu können.

Die Zielsetzung der Pendler-Radroute ist klar: Zwei Prozent des Autoverkehrs sollen sich auf das umweltfreundliche Fahrrad verlagern. 3,50 bis 4 Meter breit und durchgehend beleuchtet sollen die Radwege sein. Bis zu 3,9 Millionen Euro könnte der Abschnitt kosten, der über den Rhein nach Mannheim führen und einen Anschluss an den Radschnellweg Richtung Heidelberg bieten könnte – und umgekehrt.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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