Melanchthon-Kirche - Instrument teilrenoviert und wieder spielbereit / Blasebälge und Fußspitzen ausgetauscht

Orgel ertönt in neuen Klängen

Von 
Julian Eistetter
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An der Orgel: Kantor Tobias Martin und Pfarrerin Kerstin Bartels. © Prot. Dekanat

Ludwigshafen. Mit einer Teilrenovierung ist die rund 40 Jahre alte Weigle-Orgel in der Melanchthon-Kirche im Stadtteil Mitte wieder fit gemacht worden. Wie der Protestantische Kirchenbezirk mitteilt, waren bei der letzten regulären Wartung im vergangenen Jahr Schäden sichtbar geworden, die vor allem Verschleißteile betrafen. Das größte Problem hätten die Blasebälge dargestellt. Sie versorgen die Pfeifen mit Luft und sind Grundlage dafür, dass die Orgel überhaupt erklingt. „Das Leder war so porös, dass man einen Finger hätte durchstecken können“, berichtet Bezirkskantor Tobias Martin.

Damit das Instrument weiter spielbar bleibt, war eine Renovierung unausweichlich. Und so nahm sich die Werkstätte für Orgelbau Mühleisen aus dem baden-württembergischen Leonberg bereits Anfang Mai der Weigle-Orgel an. „Die Fachleute bauten den Hauptbalg und vier weitere Bälge aus und erneuerten das Leder. Nun gibt es keinen Windverlust mehr, die Luft strömt stabil und gerade in die Pfeifen“, teilt das protestantische Dekanat mit.

Von Staub und Schmutz befreit

Weitere Arbeiten waren am Schwellwerk notwendig. Dieses Teilwerk der Orgel steht in einem Kasten, seine Lautstärke kann durch Öffnen und Schließen von Jalousien reguliert werden. „Die Werkstätte baute diese Pfeifen aus und befreite sie von Staub und Schmutz, die sich im Laufe der Zeit abgelagert hatten“, heißt es in der Mitteilung.

Bei etwa 20 großen Metallpfeifen waren zudem die Fußspitzen verformt und teilweise eingesunken. „Glücklicherweise sind dadurch keine größeren Schäden an den Pfeifen entstanden“, so Kantor Martin. Die Fußspitzen wurden ausgetauscht und Lötnähte für eine bessere Stabilität gesetzt.

Zum Abschluss der Arbeiten wurde die gesamte Orgel durch Orgelbau Graser aus Speyer neu gestimmt. Nach Angaben des Dekanats wirken sich die stabile Luftversorgung und die Reinigung der Pfeifen unmittelbar aus. „Es ist ein anderer Klang. Man kann erahnen, was in der Orgel steckt, wenn hoffentlich in den kommenden Jahren auch das Hauptwerk und Pedalwerk gereinigt werden“, sagt Martin.

Lob für Arbeit

Die komplette Reinigung sowie die Instandsetzung der Orgeltechnik und des weiteren Pfeifenwerks anzugehen, sei eine Aufgabe der Kirchengemeinde für die kommenden Jahre. Bei den jetzigen Arbeiten habe die Orgelwerkstätte Mühleisen einen guten Job gemacht. „Eva Maria Fritz und Peter Weimer arbeiteten mit großer Hingabe, gewissenhaft und fachkompetent“, lobt Bezirkskantor Martin. 

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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