Ludwigshafen. Sechs Wochen Sommerferien in Ludwigshafen. Mehr als 500 Kinder verbringen zwei Wochen davon bei der Stadtranderholung. Nun heißt es wieder basteln, malen, musizieren, der Fantasie freien Lauf lassen. Dieses Mal kommen zum Gelände an der Großen Blies noch weitere 16 Einrichtungen in den Stadtteilen dazu - zum Beispiel das Spielhaus Hemshofpark, die Jugendfarm Pfingstweide oder die Spielwohnung Oggersheim. Erstmals sind alle sechs Wochen der Ferien abgedeckt.
„Es gibt drei Mal zwei Wochen lang ein dezentrales Angebot, das zentrale an der Blies deckt die mittleren vier Wochen ab“, sagt Christiane Ritscher, Leiterin der Stadtranderholung. Dabei findet die Betreuung an der Blies nicht mehr auf dem einstigen großen Gelände statt, sondern rund um die Bliesschule und auf dem früheren Areal der offenen Werkstatt. „Wir haben nun nicht nur Zelte, sondern mit der Schule und der Turnhalle auch feste Häuser. Auf dem Schulhof haben wir die Aktivitäten in den Schattenbereich gelegt, Essen gibt es in der Mensa“, fügt Leiterin Ritscher an.
„Als 300 Kinder auf der großen Fläche herumwuselten, war das auch schön“, sagte Bürgermeisterin Cornelia Reifenberg. Die neue Struktur nimmt zwar den Charakter eines großen Ferienlagers, bringt jedoch viele Vorteile. „Jetzt ist es für die Eltern erleichternd, denn die Kinder können in den Stadtteilen versorgt werden. Das ist ein Mehrgewinn, denn die Gruppen sind kleiner, und die Betreuer können sich besser mit den einzelnen Kindern befassen.“ Thomas Niklaus, Abteilungsleiter im Bereich Jugendförderung, ergänzt: „Für geflüchtete Kinder ist es auch von Vorteil, sie werden dadurch sprachlich besser gefördert.“ Etwa 80 Betreuungspersonen sind an der Blies und in den Stadtteilen im Einsatz. Sie sagten bereits Anfang des Jahres zu und absolvierten eine Schulung und einen Praxistag.
Ehemalige Teilnehmer als Betreuer
Die neue Struktur ergab sich während der Pandemie, da nur kleine Gruppen gebildet werden konnten. Das Konzept hat sich bewährt. Trotz Änderung ist die Stadtranderholung noch immer der Renner bei den Kindern. „Viele wollten sechs Wochen lang mitmachen“, so Stephanie Welter vom Bereich Jugendförderung. Grund dafür dürften die kreativen Programmpunkte sein.

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Constantin Freisberg, bald Schüler der 13. Klasse, betreute beim Workshop-Garten die Bastelgruppe. „Ich war als Kind selbst auf Freizeiten und wollte später gerne als Betreuer mitmachen. Ich bin zum ersten Mal als Betreuer mit dabei.“ Die Idee für ein Hexenwäldchen hatte wiederum Dzenet Testai. Unter den Bäumen entstand ein Hexenhäuschen, daneben stand ein Hexenkessel, in dem eine mystische Suppe brodelte, ganz ohne Feuer.
Dzenet verkleidete sich außerdem als Ober-Hexe. „Ich möchte mit meiner Idee die Fantasie der Kinder anregen. Wir sind eine Hexenschule und haben Regeln, diese werden allerdings spaßig befolgt. Ich bin mit Harry Potter großgeworden und darf selbst wieder Kind sein.“ Passend dazu gab es nebenan ein Zelt mit Hexen-Basteleien.
Verkleidungen gab es auch im Zelt zum Thema Theater. Und wer beim Umziehen ins Schwitzen geriet, konnte sich in der „Kinderwaschstraße“ abkühlen, einem Zelt mit Bewässerungsanlage. Eine Chillout-Zone lud danach zum Flanieren und Trocknen in der Sonne ein.
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