Ludwigshafen. Die Inbetriebnahme des neuen Müllkessels der Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH (GML) geht in die heiße Phase. Ab Montag, 30. Mai, wird das nun auch im Umfeld deutlich hör- und sehbar, wie das Unternehmen mitteilt. „Die GML nimmt nach anderthalb Jahren Montagezeit den neuen Müllkessel 4 in Betrieb, der ab dem Herbst den bestehenden Müllkessel 1 ersetzen wird. Konkret muss dazu vom 30. Mai bis 17. Juni der Müllkessel 4 ,ausgeblasen‘ werden“, heißt es.
Beim „Ausblasen“ eines Dampfkessels werden alle Kesselrohre, in denen später aus Wasser der Hochdruckdampf erzeugt wird, innen gereinigt. „Bei dieser Reinigung werden lose Fertigungs- und Montagereste und andere Körnchen restlos entfernt“, teilt die GML mit. Würde das nicht geschehen, so würden die Kleinteile im Rohrsystem verbleiben und später im Betrieb die Turbinen der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) beschädigen. Das „Ausblasen“ sei also zwingend notwendig und unvermeidbar.
Sichtbare Wasserdampfschwaden entstehen
Geplant sind im Zeitraum ab Montag bis 17. Juni an jedem Werktag zwischen 7 und 18 Uhr zwei „Ausblasevorgänge“. Im direkten Umfeld sei dies mit wahrnehmbaren Geräuschen verbunden, weil Wasserdampf mit bis zu 15 bar Überdruck und hoher Geschwindigkeit ausströme. „Die Geräusche beginnen leise, wachsen an und dauern danach jeweils 30 Minuten an“, heißt es. Das Unternehmen habe spezielle Lärmschutzmaßnahmen ergriffen, durch die die Geräusche erheblich gemindert werden sollen.
So sei nach den Lärmschutzmaßnahmen auf dem Kraftwerksgelände mit einer Lautstärke von 85 Dezibel zu rechnen. „Das entspricht ungefähr der Lautstärke von Lkw-Verkehr, wenn man direkt daneben steht“, erläutert die GML. Das Martinshorn eines Rettungswagens erzeuge in 20 Metern Entfernung zum Vergleich eine Lautstärke von fast 100 Dezibel. Beim am nächsten gelegenen Haushalt am Bahndamm in Richtung Frankenthaler Straße werde der zulässige Lärmschutz-Tagesgrenzwert nicht überschritten, versichert das Unternehmen.
GML soll fit für nächste 25 Jahre werden
Während des Prozesses entstehen sichtbare Wasserdampfschwaden, da der Kessel mit Wasser beziehungsweise Wasserdampf ausgeblasen wird. „Die Schwaden können anfangs durch die Metallkörnchen rötlich gefärbt sein und werden dann mit der Zeit farblos“, heißt es. Die GML bittet für die entstehenden Geräusche und Dampfwolken um Verständnis, alles laufe nach den gesetzlichen Vorgaben ab.
Wie mehrfach berichtet, ist die Inbetriebnahme des neuen Müllkessels 4 Teil des umfangreichen Modernisierungsprojekts IGNIS, mit dem sich die GML GmbH für die Zukunft aufstellt. Investitionen von rund 100 Millionen Euro sollen das Müllheizkraftwerk fit für die nächsten mindestens 25 Jahre machen.
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