Amtswechsel

Neuer Chef für die Polizei in Ludwigshafens nördlichen Stadtteilen

Ein Fußballfan folgt auf eine Handballerin: Johannes Freundorfer wird neuer Leiter der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 und damit Nachfolger von Katja Brill. Er ist verantwortlich für rund 100 Beamte

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Julian Eistetter
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Präsident Georg Litz (M.) verabschiedet Katja Brill als Leiterin der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 und heißt deren Nachfolger Johannes Freundorfer willkommen. © J. Eistetter

Ludwigshafen. Der Sport dominiert an diesem Nachmittag im Ludwigshafener Polizeipräsidium. Dabei geht es inhaltlich um einen formellen Akt. Nach drei Jahren als Leiterin der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 in Oppau zieht Katja Brill weiter zum Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik, konkret zur Bereitschaftspolizei in Enkenbach-Alsenborn. Ihr Nachfolger kommt aus Kaiserslautern und heißt Johannes Freundorfer. Eine Frau mit Herz für Handball geht, ein begeisterter Fußballfan kommt. Bei einer Feier am Dienstag hat Ludwigshafens Polizeipräsident Georg Litz den 39-Jährigen in sein Amt eingeführt und dessen Vorgängerin verabschiedet.

Zuständig für acht Stadtteile

„Personelle Veränderungen sind bei der Polizei etwas völlig Normales. Doch dieser Wechsel ist etwas Besonderes, weil er eine sehr große Dienststelle betrifft“, so Litz. Die Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 mit Sitz in Oppau ist für die acht nördlichen Stadtteile zuständig, in denen zusammen 98 000 Einwohnerinnen und Einwohner leben. Etwa 3000 Straftaten und rund 2000 Verkehrsunfälle ereigneten sich in dem großen Gebiet jährlich, sagt der Polizeipräsident. „Es ist also ordentlich was los. Da braucht es Menschen mit Verantwortungsbewusstsein und Empathie“, betont er. Beides habe Brill in den vergangenen drei Jahren bewiesen und „die Rolle ausgezeichnet gemeistert“.

Aufgabenverteilung

  • Für die Sicherheit in Ludwigshafen sind zwei Polizeiinspektionen zuständig.
  • Die Inspektion 1 mit 140 Beamtinnen und Beamten kümmert sich um die Innenstadt sowie die südlichen Stadtteile bis einschließlich Maudach. Ihr Domizil ist in der Beethovenstraße.
  • Die Inspektion 2 mit 100 Beamtinnen und Beamten ist für die Sicherheit in den nördlichen und westlichen Stadtteilen einschließlich Hemshof zuständig.
  • Sie ist neben der Feuerwache in der Friesenheimer Straße untergebracht. Zur Inspektion zählt auch die Polizeiwache Oggersheim am Hans-Warsch-Platz. 

Doch zurück zum Sport: Aus Brills Begeisterung für Handball entstand in den vergangenen Jahren ein Projekt, das auch Litz in seiner Würdigung besonders hervorhebt. Denn die 40-Jährige startete eine Kooperation mit dem Handball-Zweitligisten Eulen Ludwigshafen. Unter dem Motto „Wir gemeinsam für LU“ sollen dabei das Vertrauen zur Polizei in der Bevölkerung sowie das Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft gestärkt werden.

Es gab bereits verschiedene Aktionen bei Heimspielen der Handballer und gemeinsam mit dem Seniorenrat. „Damit hat sie eine der ureigenen Aufgaben der Polizei, die Präventionsarbeit, mit Leben gefüllt. Eine Superidee“, sagt Litz lobend. Eine Idee, die auch mit dem dritten Platz beim Landespräventionspreis gewürdigt wurde.

Werte besonders wichtig

Katja Brill habe die Gemeinsamkeiten zwischen der Polizeiarbeit und dem Handballsport erkannt, sagt Lisa Hessler, Geschäftsführerin der Eulen, in ihrem Grußwort. Das seien Werte wie Toleranz, Teamgeist, Fairness und Respekt. Diese habe die Polizistin vorgelebt und mit der Kooperation eine wichtige Bürgerbeteiligung ermöglicht.

Es sind diese Werte - neben Teamgeist und Respekt auch noch Vertrauen und Verantwortung -, die Brill besonders wichtig sind. „Wenn jeder Verantwortung übernimmt und wir uns mit Vertrauen und Respekt begegnen, können wir gemeinsam alles schaffen“, lautet ihr Credo. Dieses habe sie in den drei Jahren als Leiterin der Polizeiinspektion Ludwigshafen 2 vermitteln wollen. Deshalb sei die Zusammenarbeit mit den Eulen eine Herzensangelegenheit und sie hoffe auf eine Fortsetzung auch unter ihrem Nachfolger, der zuletzt als Leiter des Stabsbereichs Einsatz beim Polizeipräsidium Westpfalz tätig war.

Dieser kündigt in seiner Antrittsrede an, gerne mit den Verantwortlichen der Eulen ins Gespräch kommen zu wollen - auch wenn er nur über rudimentäres Wissen über die Sportart verfüge. Denn Freundorfer ist großer Fußballfan, sein Herz schlägt für den FCK. Für seine neue Rolle - der 39-Jährige übernimmt erstmals eine Dienststelle - wählt er deshalb auch den Vergleich mit einem Fußballtrainer. „Ich möchte Verantwortung übernehmen, nah an der Mannschaft sein, motivieren, vorangehen und auch Entscheidungen verantworten“, sagt er. Neben eigenen Impulsen gelte es auch, Ideen aus dem Team aufzugreifen und alle Beteiligten mitzunehmen.

Bei allen sportlichen Quervergleichen weiß Freundorfer auch, dass es um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Ludwigshafen geht. Zum Antritt seiner neuen Aufgabe verspüre er daher auch mächtig Respekt, vor allem aber Dankbarkeit.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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