Ludwigshafen. Bürger in Ludwigshafen müssen ab dem kommenden Jahr mehr Geld für die Entsorgung ihres Mülls bezahlen. Einstimmig billigte der Werksausschuss des Wirtschaftsbetriebs Ludwigshafen (WBL) am Freitag eine Erhöhung der Abfallgebühren um 8,6 Prozent. Die neue Satzung soll ab 1. Januar 2021 wirksam sein. Eine Zustimmung des Stadtrats am 14. Dezember steht noch aus, ist bei dem breiten Votum jedoch eine reine Formsache.
Grund für die Gebührenerhöhung sind nach Angaben von WBL-Chef Peter Nebel steigende Personalkosten, höhere Abschreibungskosten und die Sanierung des Verwaltungsgebäudes. Daneben haben sich in den vergangenen Jahren laut Verwaltungsvorlage verschiedene Märkte der Abfall- und Wertstoffwirtschaft „sehr negativ“ entwickelt. „Davon ist auch deutlich die Abfallwirtschaft Ludwigshafen mit negativen Folgen für die Erlössituation in verschiedenen Funktionsbereichen beeinflusst“, heißt es in dem Papier. Gerade bei den Sparten Altpapier und Schrott seien die Abnahmepreise teils drastisch gesunken.
Im Ergebnis bedeutete das für den WBL im Jahr 2020 ein Minus von rund 500 000 Euro. Bereits seit 2018 seien die Ausgaben höher als die Einnahmen. „Mit der Anpassung der Gebühren kommen wir für das Jahr 2021 auf eine schwarze Null“, so Nebel. Ein zusätzlicher Posten, der in den kommenden Jahren seiner Erwartung nach noch weiter zunehmen wird, sei die Entsorgung von wilden Müllablagerungen. 2020 seien dafür allein 45 000 Euro ausgegeben worden.
Pro Kalenderjahr müssen Verbraucher mit einem 80-Liter-Müllbehälter ab Januar 97,31 Euro zahlen, das sind 7,96 Euro mehr als im Vorjahr. Bei einem Behälter mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern steigen die Gebühren jährlich um 28,83 Euro auf 364,92 (siehe Grafik). Bereits zum Januar 2020 waren die Abfallgebühren um neun Prozent erhöht worden. Laut Nebel habe das jedoch nicht ausgereicht, um die Kosten zu decken. Auch für die kommenden Jahre sei mit weiteren Anhebungen zu rechnen.
Neben den Abfallgebühren stimmte der Werksausschuss auch ohne Diskussion einer Gebührenerhöhung der Straßenreinigung zu: Diese wird zum Januar 2021 um 9,8 Prozent und zum Januar 2022 um 7,8 Prozent teurer.
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