Ludwigshafen. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sind auch in der Bayreuther Straße in Ludwigshafen angekommen. Dort befindet sich die Tafel, die Bedürftige kostengünstig mit Lebensmitteln versorgt. Juergen Hundemer, Vorsitzender des Trägervereins Vehra, geht davon aus, dass viele der Schutzsuchenden auf das Angebot der Lebensmittelausgabe angewiesen sein werden. 14 Menschen aus der Ukraine, ausschließlich Mütter mit ihren Kindern, seien in den vergangenen Tagen bereits versorgt worden.
„Die Tafel ist vorbereitet und kann kurzfristig auch weitere Ukraine-Flüchtlinge mit den nötigsten Lebensmitteln und Frischeprodukten ausstatten“, berichtet Hundemer. „Noch wissen wir nicht genau, was auf uns zukommt. Aber wir wollen unseren Beitrag leisten und einen unkomplizierten Zugang für die betroffenen Menschen zu den Tafelleistungen schaffen.“ In den kommenden drei Monaten werde die Lebensmittelausgabe bei Ukrainerinnen und Ukrainern daher auf die ansonsten notwendige Einkommensprüfung zur Ausgabe der Nahrungsmittel verzichten. „Es reicht dann der Nachweis der Staatsbürgerschaft mit einem Ausweis“, sagt Hundemer.
Der Vorsitzende des Trägervereins Vehra ist davon überzeugt, dass die Tafel innerhalb von zwei Wochen problemlos bis zu 150 neue Kundinnen und Kunden aufnehmen kann. „Die vorhandenen Lebensmittel werden wir so einteilen, dass es für alle Bedürftigen reicht.“ Schon heute versorgt die Ludwigshafener Tafel monatlich 2000 Menschen, darunter 900 Kinder. Die Lebensmittelausgabe ist an sechs Tagen, von montags bis samstags, für die Kunden da. Ausgegegen wird immer von 12 bis 13 Uhr. Erwachsene zahlen für ein Paket 1,50 Euro, Kinder 50 Cent.
„Menschen aus der Ukraine, die nach Ludwigshafen gekommen sind und unsere Hilfe benötigen, sollten sich vorab telefonisch anmelden. Wir können über diesen Weg die Neuankömmlinge besser auf die einzelnen Wochentage verteilen“, sagt Hundemer. In dringenden Fällen könnten die Menschen auch mit sogenannten Notpaketen schnell und unbürokratisch unterstützt werden.
Die durch den Krieg drohende Knappheit mancher Lebensmittel und damit verbundene Hamsterkäufe wirken sich laut Hundemer derzeit noch nicht auf den Tafelbetrieb aus. „Die Versorgung ist sichergestellt“, betont er.
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