Polizei ermittelt

Ludwigshafener Schule warnt Eltern nach verdächtigem Vorfall mit einem Fremden

Ein Fremder soll versucht haben, ein Kind in ein Auto zu zerren. Die Polizei ermittelt und warnt vor Hysterie. Eine Schule hat sich nun an die Eltern gewandt

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Julian Eistetter
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Niemand schwebt mehr in Lebensgefahr © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ludwigshafen. Was hat sich am Montagmorgen im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim abgespielt? Am Dienstag veröffentlichte die Polizei eine Meldung, dass ein Unbekannter um kurz vor 8 Uhr versucht haben soll, einen zwölf Jahre alten Jungen am Riedsaumpark in ein Fahrzeug zu ziehen. Das Kind sei zum Sekretariat seiner Schule in unmittelbarer Nähe gelaufen und habe den Vorfall gemeldet. Konkrete Anhaltspunkte auf eine mögliche Straftat ergaben sich für die Ermittler jedoch nicht. Während die Beamten Zeugen suchen, hat die Schule am Mittwoch einen Brief an alle Eltern verschickt.

„Aus gegebenem Anlass möchten wir Sie bitten, Ihre Kinder bezüglich des Schulwegs zu sensibilisieren“, heißt es in dem Schreiben der Albert-Einstein-Schule, das dieser Redaktion vorliegt. Die Grund- und Realschule plus befindet sich in der Sternstraße und damit nur wenige Meter vom mutmaßlichen Tatort entfernt. „Die Kinder sollen am besten nicht alleine den Schulweg gehen“, rät die Bildungseinrichtung den Eltern. Jungen und Mädchen sollten keine Umwege auf dem Schulweg laufen. Über ein Portal im Internet könnten Eltern tagesaktuell einsehen, ob ihr Kind in der Schule als fehlend geführt wird.

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Das Kind, das die Albert-Einstein-Schule besucht, habe bei dem versuchten Übergriff „super reagiert“, heißt es in dem Brief. Es habe sich losgerissen und sei in die Schule gerannt. „Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut“, informiert die Schule. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen.

Die Schule bittet Eltern gleichzeitig darum, ihr Kind trotz des Vorfalls nicht bis ins Schulhaus zu begleiten und auch nur am Tor abzuholen. „Nur so können wir sicherstellen, dass keine Fremden auf dem Schulgelände sind. Sobald die Kinder in unserer Aufsicht sind, sorgen wir für sie.“ Die Schulgemeinschaft sei erschrocken und besorgt, die Lehrer seien informiert worden und nun besonders aufmerksam.

Polizei warnt vor Hysterie

Auch die Polizei nimmt den Vorfall sehr ernst, warnt aber gleichzeitig vor einer Hysterie. „Meldungen darüber, dass Kinder aus Fahrzeugen heraus oder sonst angesprochen werden, beunruhigen die Eltern und Erziehungsverantwortlichen. Jedoch hat nicht jeder Fremde, der ein Kind anspricht, Böses im Sinn“, teilten die Beamten mit.

Eltern rät die Polizei in solchen Fällen, ihr Kind dafür zu loben, dass es sich ihnen anvertraut hat. Gerüchte sollten jedoch vermieden werden, damit es nicht zu einer Hysterie in der Nachbarschaft kommt. Spekulative Informationen sollten nicht über soziale Netzwerke verbreitet werden. Vergleichbare Vorfälle sollten in jedem Fall der Polizei gemeldet werden. „Wir nehmen Ihre Ängste ernst und sind stets für Sie ansprechbar“, heißt es in der Mitteilung des Präsidiums.

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Auch die Polizei rät Eltern, ihr Kind möglichst nicht allein, sondern in kleinen Gruppen zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz zu schicken.

Zeugen, die den Vorfall am Montagmorgen gegen 8 Uhr beobachtet haben, werden gebeten, sich unter Telefon 0621/963-27 73 oder per E-Mail an kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de mit den Beamten in Verbindung zu setzen.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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