Ludwigshafen. Dass die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) von sich aus ihre Kunden rauswerfen, war nicht zu erwarten - und ein entsprechendes Schreiben an rund 2 600 Kunden hat sich letztlich auch als peinliche Panne herausgestellt. In einer Pressemitteilung beschreibt TWL, was vergangene Woche passiert ist: „Bedauerlicherweise haben wir aufgrund eines technischen Problems irrtümlicherweise fehlerhafte Kündigungsschreiben verschickt. Betroffen sind rund 2600 Kunden des Strom- und Gastarifs ,Der Stabile’“.
Man habe diese Kündigungen zurückgenommen und ein entsprechendes Schreiben mit der Richtigstellung des Sachverhaltes an die Betroffenen versendet. Sie würden zu ihren bestehenden Tarifen weiter versorgt. „Wir entschuldigen uns in aller Form für die entstandene Verwirrung sowie damit verbundenen Unannehmlichkeiten“, heißt es zum Schluss. In der Telefonzentrale von TWL herrschte auch am Dienstag noch großer Andrang. Ein eigens mit einer Automatenstimme besprochener Anrufbeantworter wiederholte den oben beschriebenen Inhalt der Pressemeldung.
TWL-Sprecherin: "Systeme und Mitarbeiter hoher Belastung ausgesetzt"
Eine Sprecherin des Konzerns ging auf Anfrage dieser Redaktion weiter ins Detail: "Auf Grund der laufenden gesetzlichen Änderungen und politischen Diskussionen zu Preisbremsen, Mehrwertsteueränderungen et cetera sind unsere Systeme und Mitarbeiter seit vielen Monaten einer enorm hohen Belastung ausgesetzt. In diesem Fall haben leider auch unsere Kontrollmechanismen nicht gegriffen. ", erklärte sie. Mit dem Fehler gehe die TWL gegenüber der Kundschaft offen um, diese würde verständnisvoll reagieren. "Wir nehmen das Ereignis zum Anlass, weiter intensiv an der Optimierung unserer Abläufe und Prozesse zu arbeiten", sagte die Sprecherin weiter. Die Analyse soll möglichst dazu genutzt werden, "um konkrete technische und organisatorische Maßnahmen und zur Qualitätssicherung zu ergreifen".
Die Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG, sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Ludwigshafen. Zu den 2600 Kunden, die nun angeschrieben wurden, gesellen sich mehr als 97 000 weitere Konsumenten von Strom, Gas und Wärme. Im Jahr 2020 wurden die TWL Opfer eines Hackerangriffs.
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