Ludwigshafen. Mit einem normalen Bahnticket wäre der 20-Jährige, der am Mittwochmorgen mit einer Sturmmaske bekleidet in Ludwigshafen von einem Güterzug sprang, etwas mehr als sechs Stunden unterwegs gewesen. Weil er aber als sogenannter S-Bahn-Surfer in Lübeck auf Achse gegangen war, dürfte seine Reise etwas länger gedauert haben. S-Bahn-Surfer sind Menschen, die auf Dächern von Zügen mitfahren oder sich anderweitig während der Fahrt im Außenbereich festhalten.
Bahn-Surfer von Werksmitarbeiterin gestoppt
Laut Mitteilung der Polizei wurde der junge Mann am Mittwochmittag dabei beobachtet, wie er mit dem Zug auf das Werksgelände des Ludwigshafener Kombiterminals gelangte und von dort aus weiter zur BASF wollte. Werksmitarbeiter stoppten ihn jedoch und überstellten ihn der Polizei, die sie zuvor verständigt hatten.
Die BASF selbst kommentiert den Vorgang nicht und verweist auf die Bundespolizei in Kaiserslautern, die in einer Pressemeldung von lebensgefährlichen Eskapaden spricht, die der 20-Jährige unternommen habe. Dieser habe seine Reise mit einer Dashcam und einer Spiegelreflexkamera dokumentiert und den Beamten die entstandenen Bilder und Videos gezeigt.
Strafverfahren droht
Im Internet wird der Mann die Aufnahmen nicht verbreiten können, denn die beiden Speicherkarten wurden beschlagnahmt. Zudem erwartet ihn ein Strafverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Hausfriedensbruch. Dass der Mann gezielt auf das Gelände der BASF gelangen wollte, gilt als unwahrscheinlich und hatte wohl eher mit dem Zug zu tun, dessen blinder Passagier er war. Das fehlende Ticket könnte im Nachhinein teuer werden.
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