Ungewöhnliche Umstände

Erster Weihnachtsmarkt in Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen eröffnet

Neue Attraktionen warten auf die Besucher des Ludwigshafener Weihnachtsmarkts, der heute auf dem Berliner Platz eröffnet hat. Der Startschuss fiel früher als gewohnt - die Meinungen dazu sind gespalten

Von 
Dirk Timmermann
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Als erster in Rheinland-Pfalz öffnete der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt seine Pforten. © Dirk Timmermann

Ludwigshafen. Milde Temperaturen, Sonne und ein geschichtsträchtiges Datum: Die Eröffnung des Ludwigshafener Weihnachtsmarkts am 9. November war von ungewöhnlichen Umständen begleitet. „Ein paar Tage später hätte auch nicht geschadet“, sagt „Matze“, der am Berliner Platz seine „Mandelhütte“ betreibt. „Weihnachtlich“ sei es noch nicht, und 11 Uhr am Morgen nicht der günstigste Zeitpunkt. „Gott sei Dank“ gebe es aber keine Kontrollen mehr. Im Vorjahr, inmitten der Corona-Krise, sei das noch anders gewesen, erzählt der Verkäufer. Nicht selten sei es zu Diskussionen mit Security-Kräften im Eingangsbereich gekommen.

Zum frühen Starttermin gehen die Meinungen jedoch auseinander. „Es gibt kein ‚zu früh‘, nur ein ‚zu spät‘!“, erklären die Angestellten von „Churrolicious“. Mit ihrem Stand sind sie zum ersten Mal in der Chemiestadt, ansonsten verkaufen sie das iberische Gebäck an der Alten Brücke in Heidelberg, dort allerdings in einem Food Truck. Auch Pit Münz ist froh, dass der Markt schon beginnt. „Das hat sich bewährt“, weiß der Inhaber der Hütte, an der Edelsteine, Mineralien und Räucherwerk zu kaufen sind. Seit 30 Jahren ist der Schausteller in Ludwigshafen dabei, an „frühlingshafte Bedingungen“ könne er sich durchaus erinnern. So habe er einmal „kurz vor Totensonntag“ bei 17 Grad aufgebaut.

Der erste im Land

Pünktlich um 11 Uhr öffnete der Weihnachtsmarkt am Berliner Platz seine Pforten. Damit ist er der erste im gesamten Bundesland Rheinland-Pfalz.

Bis zum 23. Dezember laden mehr als 30 Holzhütten zum Essen, Trinken und Verweilen ein. Neu ist das 35 Meter hohe Riesenrad im Eingangsbereich.

Der Weihnachtsmarkt ist täglich zwischen 11 und 21 Uhr geöffnet. Geschlossen bleibt der Markt am Volkstrauertag (13. November) und am Totensonntag (20. November). Corona-Kontrollen bestehen nicht. dtim

Gemischte Gefühle überwiegen bei Anneliese Meyer-Lender. Die CDU-Ortsbeirätin aus Mundenheim hat als eine der ersten den Berliner Platz aufgesucht. Vieles sei hier „wie immer“, allen voran die Vielfalt an Ständen. Was ihr eher unangenehm aufstößt: das Riesenrad! „Es gehört hier nicht hin“, meint Meyer-Lender und sieht die Grenze zwischen Weihnachtsmarkt und Rummel verschwimmen. Auch befürchtet sie geringere Umsätze angesichts der zum Teil erheblich gestiegenen Preise.

Neue Attraktionen

Bei der Lukom sieht man das naturgemäß anders: Torsten Kleb, Pressereferent bei der Stadtmarketing-Gesellschaft, beschwört den „interessanten Ausblick auf den Rhein“, den die Gondeln des Riesenrads bieten. In der neuen Attraktion sieht er ein Highlight für den Markt. Gleiches gelte für die Weihnachtspyramide, die die Holzhäuschen überragt. Mit dem zwölf Meter hohen und acht Meter im Durchmesser fassenden Bauwerk sei ein „gemütlicher Treff in Almhütten-Atmosphäre“ verwirklicht. Ein Hingucker ist die sich drehende Weihnachtsszenerie mit Figuren aus geschnitztem Holz auf drei Ebenen. In einen separaten Lounge-Bereich integriert wird das Mobiliar aus dem Modellvorhaben „Innenstadt Impulse“. Zur Beleuchtung dient der Schriftzug „I love LU“ - ein potenzielles Fotomotiv für so manchen Besucher. Direkt daneben befindet sich der schon in den Vorjahren beliebte begehbare Schlitten.

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Neben einem umfangreichen kulinarischen Angebot - darunter das neue Kartoffelhaus - erhalten Familien mit Kindern besondere Aufmerksamkeit. An sie richtet sich an Sonntagen zwischen 15 und 17 Uhr ein Walking Act oder eine anderweitige Aktion zum Mitmachen. Am 6. Dezember lädt der Nikolaus von 17 bis 19 Uhr zum Fototermin ein. Die jungen Besucher erhalten dabei kleine Überraschungen. An Fahrgeschäften stehen Eisenbahn und Karussell zur Verfügung.

„Enorme Besucherresonanz“

Auch optisch hat der Weihnachtsmarkt einiges zu bieten: Erneut wird die Hauptachse des Marktes durch eine Lichtdecke erleuchtet. Auf diese Weise soll nach Vorstellung der Organisatoren „eine Art Sternenhimmel“ entstehen. Für den 3. und 17. Dezember sind Feuerwerke geplant. Jeweils gegen 19.30 Uhr erstrahlt der Abendhimmel mit farbenfrohen Lichteffekten.

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Bei der Lukom ist man jedenfalls überzeugt davon, mit dem diesjährigen Konzept eine „besonders einladende Atmosphäre“ zu schaffen. Mit Blick auf den frühen Starttermin verweist man aufs Vorjahr: Der Markt habe sich einer „enormen Besucherresonanz erfreut“ - trotz „2G“ und Zugangskontrollen. Daher habe man beschlossen, den erweiterten Zeitraum beizubehalten.

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