Ludwigshafen. Bei der Ludwigshafener AfD geht es weiterhin turbulent zu. Mit Manfred Hartinger hat jetzt der ehemalige Kreisvorsitzende die Partei frustriert verlassen. Der Stadtratsfraktion der AfD werde er als parteiloses Mitglied jedoch weiterhin angehören, sagte er am Freitag auf Anfrage dieser Redaktion.
Hartinger hatte im November 2021 das Amt des Vorsitzenden hingeworfen. Seitdem war der Kreisverband führungslos. Am vergangenen Wochenende wurde nun mit Johannes Thiedig ein neuer Vorsitzender gewählt. „Bei den Wahlen wurde ich als ehemaliger Vorsitzender nicht entlastet. Das hat mich sehr geärgert“, erläuterte Hartinger die Gründe für seinen Austritt. Es seien Vorwürfe aufgekommen, dass er Geld veruntreut habe. „Das lasse ich mir nicht bieten“, betonte der 78-Jährige, der der Mitgliederversammlung wegen einer Corona-Infektion selbst nicht beiwohnen konnte. Konkret gehe es bei den Vorwürfen um 3500 Euro, die der Vorstand für die Finanzierung des letzten Wahlkampfs ausgesetzt habe.
Parteikrise dauert an
Namentlich sagte Hartinger nicht, wer die Vorwürfe gegen ihn erhoben habe. Es seien jedoch auch Personen aus dem Kreise der Fraktionsmitglieder. Ein Grund, diese ebenfalls zu verlassen, ist das für den 78-Jährigen aber nicht. „Ich mache weiter meine Arbeit und erfülle den Wählerauftrag“, betont er.
Für die Ludwigshafener AfD setzt sich damit die innerparteiliche Krise fort, die von zahlreichen Austritten in den vergangenen Jahren begleitet wurde. Los ging es mit dem ehemaligen Vorsitzenden Timo Weber, es folgten Hans-Joachim Spieß und dessen Lebensgefährtin Nela Drescher, die gemeinsam eine neue Fraktion gründeten, und schließlich Pascal Bähr. Von anfangs acht Stadtratsmandaten sind noch sechs verblieben. Der neue Vorsitzende Johannes Thiedig hatte Anfang der Woche noch angekündigt, die Partei einen zu wollen.
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