Pandemie

Klinikum Ludwigshafen: „Die Lage wird sich zuspitzen“

Das Klinikum Ludwigshafen steht wegen Krankheitsfällen, Quarantäne sowie Urlaubszeit vor Herausforderungen. Die aktuellen Entwicklungen verfolgen die Klinikum-Verantwortlichen daher mit Bauchschmerzen.

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Julian Eistetter
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Getestet werden am Ludwigshafener Klinikum derzeit nur noch Patienten, die stationär aufgenommen werden. © Klinikum

Ludwigshafen. Die ersten Krankenhäuser in Deutschland müssen bereits wieder planbare Eingriffe oder Operationen verschieben. Ganz so dramatisch ist die Situation am Ludwigshafener Klinikum noch nicht, doch auch hier macht sich die Corona-Sommerwelle bemerkbar. „Aufgrund der allgemein hohen Inzidenz und der Situation, dass außerhalb des Krankenhauses faktisch keine Einschränkungen und Schutzmaßnahmen mehr gelten, haben wir wie alle Häuser in der Region eine Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Quarantäne“, sagt eine Sprecherin. „Zusammen mit den normal hohen Krankheitsfällen sowie der nun einsetzenden Urlaubszeit stellt dies unseren Krankenhausbetrieb natürlich vor Herausforderungen.“

Sorgen vor kommenden Wochen

Auf das Leistungsangebot wirke sich das aktuell jedoch noch nicht aus, so die Sprecherin. „Noch sind wir personell nicht so eingeschränkt, dass wir Bereiche hätten sperren oder das Angebot reduzieren müssen.“ Die aktuellen Entwicklungen verfolgen die Klinikum-Verantwortlichen aber mit Bauchschmerzen. „Mit Hinblick auf die allgemeinen Entwicklungen und das Verhalten der Öffentlichkeit zum Beispiel bei Großveranstaltungen blicken wir besorgt auf die vor uns liegenden Wochen“, so die Sprecherin.

Aktuelle Überlegungen, die Corona-Regeln am Klinikum wieder zu verschärfen, gebe es nicht. Seit Mitte April werden dort noch alle stationären Patienten ab zwei Jahren bei der Aufnahme getestet. Folgetestungen gibt es dann anlassbezogen auf der Station. Ambulante Patienten müssen sich keinen Tests unterziehen. Sowohl für ambulante als auch für stationäre Patienten sowie für Begleitpersonen und Besucher gilt aber weiterhin die Maskenpflicht im gesamten Krankenhaus. Für Besucher darüber hinaus auch die 3G-Regel. Pro Patient ist ein Besucher pro Tag für eine Stunde erlaubt.

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„Wir haben in der zurückliegenden Zeit gut funktionierende Sicherheitskonzepte etabliert“, sagt die Sprecherin und nennt etwa das Zusammenziehen von Kolleginnen und Kollegen in stärker belastete Bereiche. „Auf diese Konzepte würden wir bei einer weiteren Verschärfung der Lage erneut zurückgreifen. Stand jetzt gehen wir davon aus, dass sich die Lage zuspitzen und nicht weiter entspannen wird.“

Die Corona-Lage im Hinblick auf die betroffenen Patienten ist im Ludwigshafener Klinikum derzeit aber noch relativ ruhig. Aktuell befinden sich 32 Corona-positive Patientinnen und Patienten auf Normalstation und keine auf Intensivstation. „Für diese Patienten gilt: Sie sind mit Corona, nicht aufgrund von Corona bei uns in Behandlung“, stellt die Sprecherin klar.

Kein Vergleich also zum vergangenen Winter, als Covid-Erkrankte in zweistelliger Zahl auf der Intensivstation lagen und teilweise an ECMO-Geräten um ihr Leben kämpften.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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