Ludwigshafen. Nach neun Jahren als Schuldirektor ist Hubert Boßle jetzt in den Frühruhestand verabschiedet worden. In seiner gesamten Zeit an der Berufsbildenden Schule Technik 2 in Ludwigshafen hat er augenscheinlich viel bewegt. Die Gästeliste für seine Verabschiedung ist lang – von der Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck bis hin zu Sprechern der Industrie und Handelskammer wollen ihm viele die Ehre erweisen.
Nach einer musikalischen Eröffnung erinnert die stellvertretende Schulleiterin Carola Straus an den Start des Schulleiters, der damals 2013 sehr kurzfristig bei ihr angekommen sei. Sie habe erst an einem Freitag erfahren, dass Boßle am folgenden Montag sein Amt antrete.
Anke Föhner von der Schulaufsichtsbehörde ADD beschreibt den scheidenden Schulleiter als aktiven Menschen mit viel „Sachverstand und Herzblut“. Boßle habe die Schule in einer sehr schwierigen Lage übernommen. Die Anforderungen an Ausbildungsberufe hätten sich rapide verändert – angefangen bei Digitalisierung bis hin zu Inklusion und Integration. Auch wenn nicht immer alles gelungen sei, so habe Boßle es verstanden, Spannungsfelder zu moderieren und die Schule nachhaltig voranzubringen.
Rückblick mit Wehmut
Boßle selbst blickt wehmütig auf die nun endende Zeit an der BBS Technik 2 und Technik 1 zurück. Dort begann der gebürtige Ludwigshafener und unterrichtete seit 1986 Sport und Metalltechnik. „Zukunft braucht Bildung“ war dabei stets sein Motto. Er freue sich nun aber auch darauf, mehr Zeit zu haben und diese mit seiner Familie und seinem Enkel Anton zu verbringen. Dieser bringt die Besucherinnen und Besucher im Saal am Donnerstag mit gut platzierten Zwischenrufen mehrmals zum Lachen.
In seiner Zeit als Schulleiter habe es einschneidende Erlebnisse gegeben, etwa den Amoklauf an der Schule 2010, als ein ehemaliger Schüler bewaffnet in das Gebäude eindrang und eine Lehrkraft ums Leben kam. Es sei aber wichtig, immer nach vorn zu schauen. Als Schuldirektor müsse man Menschenfreund sein und den Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften auf Augenhöhe begegnen. Nur so könne man gemeinsam Lösungen finden.
Einige Anekdoten haben Boßles Kolleginnen und Kollegen auch auf Lager. Von spontanen Kletterübungen auf dem Dach der Schule, um die Klimaanlage zu reparieren, bis hin zu Bildern im Trainingsanzug der falschen Schule ist vieles dabei. Mirko Taus, Schulleiter der BBS Technik 1 und Büronachbar, erinnert mit einer Fotostrecke an die gemeinsamen Momente der 25-jährigen Zusammenarbeit. Verabschiedet wird Boßle mit tosendem Applaus.
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