Hotelerweiterung

Gemeinderat formuliert Absage an „Marriott“-Ausbau

Von 
Michaela Roßner
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Heidelberg. Endgültiges Aus für ein seit rund zehn Jahre diskutiertes Bauprojekt: Mit 21 zu 15 Stimmen bei sieben Enthaltungen hat der Heidelberger Gemeinderat am Donnerstagnachmittag einen Vorhabenbezogenen Bebauungsplan vom Dezember 2015 aufgehoben. Investor Roland Ernst wollte damit das „Marriott“-Hotel am Neckar erweitern. Ein Teil des insgesamt 2500 Quadratmeter großen Pentaparks wäre dabei überbaut worden. Dagegen hatte sich starker Protest von Anwohnern und Naturfreunden formiert. 

Im Untergeschoss betreibt Ernst eine Tiefgarage mit 236 Plätzen. Das Grundstück ist in Erbpacht noch für 75 Jahre von der Stadt übernommen.   

Das Haus sollte ein Résidence-Inn werden für 160 Langzeit-Gäste - etwa Patienten der Uniklinik oder Gastwissenschaftler der Universität.

Oberbürgermeister Eckart Würzner hatte im März 2021 überraschend die Anregung, das Bauprojekt nicht länger zu unterstützen, mit dem „überhitzten Hotelmarkt“ begründet. In der vorangehenden Sitzung des Gemeinderats war das Thema indes zunächst in den Ausschuss zurückgegeben worden. 

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck schätzte die Schadenersatzsumme, die der Investor nun der Stadt in Rechnung stellen könnte, auf einen „mindestens niedrig sechsstelligen Betrag“. Dazu kämen Summen, die die Stadt nun nicht als Einnahmen verbuchen kann: Ernst selbst hatte im Gespräch mit dieser Zeitung den Kaufpreis von 2,95 Millionen Euro genannt  und 400.000 Euro, die er für den Ausbau der Neckarpromenade zur Verfügung stellen wollte.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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