Bombenentschärfung

Fliegerbombe in Ludwigshafen entschärft: 230 Kräfte unter Pandemie-Bedingungen im Einsatz

Von 
Kai Plösser
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Dabei handelte es sich um eine 500-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. © Christoph Blüthner

Ludwigshafen. Die Entschärfung einer Fliegerbombe am Freitagmittag an der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen ist erfolgreich beendet worden. Nach rund 20 Minuten hatte der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit erledigt und gab Entwarnung, teilte die Stadt mit. Begonnen hatte die Entschärfung um 12.05 Uhr. Alle Sperrungen rund um den Fundort der 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe wurden nach und nach wieder aufgehoben. Die rund 3.400 Menschen des von der Evakuierung betroffenen Gebiets durften wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Auch die um die Fundstelle ansässigen Handel- und Gewerbestellen sind wieder erreichbar, der Bus verkehr fährt wieder.

Bei der Entschärfung des amerikanischen Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg waren rund 230 Einsatzkräfte stadtweit beteiligt. „Dank der reibungslosen Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen erfolgte die Entschärfung routiniert und mit größtmöglicher Sicherheit für die Bevölkerung", war Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, die den Einsatzstab bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen leitete, den Einsatz- und Hilfskräften dankbar. "Auch das besonnene Mitwirken der von der Evakuierung betroffenen Menschen hat dazu beigetragen, die auch wegen der Pandemie angespannten Situation ohne gravierende Probleme zu überstehen“, betonte Steinruck. 

Entschärfung verzögerte sich

Dabei hatte sich die Entschärfung zunächst verzögert. Die Räumung des Gebiets in einem Schicherheitsradius von 500 Metern hatte sich nach Angaben der Stadtverwaltung unter Corona-Bedingungen als schwierig erwiesen, berichtete die Stadtverwaltung. 28 Personen, die sich in Quarantäne befanden, seien entsprechend betreut worden. Zudem habe es einige uneinsichtige Personen gegeben, die von den Ordnungsbehörden aus dem Gebiet begleitet werden mussten. Mit der Evakuieirung des Gebiets war gegen 9 Uhr begonnen worden. 

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Für Betroffene, die nicht anderweitig unterkamen, stand ab 6.30 Uhr der Pfalzbau als Ausweichquartier zu Verfügung. 44 Menschen wurden dort nach Angaben der Stadt betreut. Zudem seien im Pflegeheim in der Melm des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) fünf Personen versorgt worden. Der Zugang erfolgte jeweils nach 3G-Regelung sowie eines zusätzlichen Tests vor Ort.

„Ludwigshafen verfügt aufgrund seiner Geschichte ohnehin über viel Erfahrung, was Bombenentschärfungen betrifft. Von dieser großen Erfahrung profitieren wir alle. Glücklicherweise ist erneut nichts passiert“, erklärte Oberbürgeristerin Steinruck abschließend. Im Einsatz waren unter anderem der Kampfmittelräumdienst, die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Ludwigshafen, der Kommunale Vollzugsdienst und die Polizei. Die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser-Hilfsdienst unterstützten den Einsatz. 

Die Bombe war am Nachmittag des 1. Dezember bei Erdarbeiten in unmittelbarer Nähe der Friedrich-Ebert-Halle gefunden worden. In Abstimmung mit dem Kampfmittelräumdienst leitete die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen daraufhin alle weiteren Schritte zur Vorbereitung der Entschärfung ein.

Redaktion

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