Ludwigshafen. Nach der Explosion mit einem Folgebrand auf dem Werksteil Süd der BASF in Ludwigshafen vergangene Woche ist die Ursache weiterhin nicht eindeutig geklärt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage dieser Redaktion mit. Brandermittler der Kriminalpolizei Ludwigshafen hätten die betroffene Anlage untersucht, nun seien noch weitere Auswertungen notwendig, so eine Sprecherin.
Hinweise auf eine vorsätzliche Verursachung der Explosion liegen derzeit nicht vor, heißt es weiter von den Behörden. Der entstandene Schaden auf dem BASF-Werksgelände wird auf zwei Millionen Euro geschätzt. Wie berichtet, waren bei dem Zwischenfall 18 Personen leicht verletzt worden, darunter sieben Feuerwehrkräfte beim Löschen.
Erste Erkenntnisse zur Ursache liegen vor, müssen aber noch weiter überprüft werden
Nach Angaben der Gewerbeaufsicht der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt liegen bereits "erste Erkenntnisse über die vermutliche Ursache des Ereignisses vor", wie eine Sprecherin sagt. Nun müssten die verschiedenen Hypothesen aber zunächst weiter untersucht werden. Die konkrete Örtlichkeit des Ereignisses innerhalb der Anlage habe bereits näher eingegrenzt werden können, so die Sprecherin.
Für die genauere Ursachenforschung müssen nun verschiedene Anlagenteile "einer eingehenden Betrachtung und Prüfung unterzogen werden, was vermutlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird", erklärt die Sprecherin. Da die Anlage am Montag durch die Staatsanwaltschft freigegeben wurde, könne die Gewerbeaufsicht diese Ermittlungen nun aufnehmen.
BASF äußert sich erstmals zu Art der Anlage und Auswirkungen
Seitens der BASF sei bereits eine schriftliche Unfallmeldung zu dem Zwischenfall erstellt worden. "Darüber hinaus berichtet die Betreiberin der SGD Süd nahezu täglich entweder in Besprechungen oder per Videokonferenz." Ein endgültiger, abschließender Schadensbericht seitens BASF könne erst nach Abschluss aller Untersuchungen vorgelegt werden.
Auf Anfrage dieser Redaktion erläutert eine BASF-Sprecherin erstmals näher, was in der von der Explosion betroffenen Anlage produziert wird und welche Auswirkungen der Vorfall hat. "Dort werden Aromastoffe und Vorprodukte für die Vitaminherstellung produziert", sagt sie. "Derzeit können wir Verzögerungen oder Unterbrechungen bei Produkten aus der Wertschöfpungskette von Vitamin E und Vitamin A und verwandten Carotinoiden nicht ausschließen."
Mitarbeiter sind in der Anlage mit Reinigung und Reparaturvorbereitungen beschäftigt
Im Bereich der Aromastoffe werden nach Unternehmensangaben weiterhin Kernprodukte wie Citral, Citronellol, Linalool, Geraniol, Lysmeral und verwandte Derivate produziert. "Bei ausgewählten anderen Aromastoffen können wir Verzögerungen nicht ausschließen."
Die Mitarbeiter der betroffenen Anlage sind weiterhin dort beschäftigt - unter anderem mit Reinigungsarbeiten, Inspektion und der Vorbereitung der Reparaturen, wie die Sprecherin sagt. Von den bei der Explosion Verletzten musste niemand stationär aufgenommen werden, nach ambulanter Untersuchung seien alle wieder arbeitsfähig.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen_artikel,-ludwigshafen-explosion-bei-basf-in-ludwigshafen-behoerden-nennen-weitere-details-_arid,2232142.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen_artikel,-ludwigshafen-explosion-und-brand-bei-basf-18-verletzte-_arid,2229771.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/firmen_firma,-_firmaid,20.html