Ludwigshafen. Beim Saisonauftakt der Eulen Ludwigshafen am vergangenen Montag wurde schnell klar: In der neuformierten Handball-Zweitligamannschaft der Pfälzer hat Mex Raguse eine Hauptrolle. Der Zugang stand beinahe durchgehend auf dem Spielfeld, erzielte beim 31:27 (11:13)-Heimerfolg über Aufsteiger TuS Vinnhorst sechs Tore und hatte zudem noch fünf Assists.
Vor dem Spiel am Sonntag, 17 Uhr, bei der SG BBM Bietigheim ist der 1,96-Meter-Hüne hoch motiviert.
Mit abgeschnittenen Strumpfhosen auf dem Feld
Das Markenzeichen von Mex Raguse sind die Dreiviertel-Strumpfhosen. „Die ziehe ich immer an, das ist ein Ritual von mir“, erklärt der 23-Jährige. Und warum sind die Strumpfhosen abgeschnitten? „Jemand von der Handball-Bundesliga hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ein bisschen Haut zu sehen sein muss“, schmunzelt Raguse.
Der gebürtige Berliner entschied sich im Februar dieses Jahres für einen Wechsel zu den Eulen. Zuvor spielte er für den Ludwigshafener Zweitliga-Konkurrenten VfL Lübeck-Schwartau. Im linken Rückraum soll Raguse nun für Offensivkraft bei den Pfälzern sorgen. Der Anfang am Montag war stark.
Raguse selbst zeigte sich nach seiner Pflichtspielpremiere in der Friesenheimer Friedrich-Ebert-Halle zufrieden und befand: „Bislang habe ich die Atmosphäre ja nur als Gegner der Eulen wahrgenommen. Jetzt durfte ich sie endlich mal genießen. Die Fans waren toll. Ich war anfangs schon ein bisschen nervös. Aber mit jeder Minute, in der ich auf dem Feld stand, bin ich sicherer geworden.“
Erfolge in der Jugend
Beim OSC Schöneberg begann Raguse mit dem Handball und kam als C-Jugendlicher bei den Füchsen Berlin. 2015 und 2016 wurde er mit dem Hauptstadtclub Deutscher B-Jugendmeister, 2018 holte er den Titel mit der A-Jugend der Füchse. Noch im gleichen Jahr wechselte Raguse zum Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen und ging dann 2019 zum VfL Lübeck-Schwartau. Doch in der ersten Saison zog er sich einen Kreuzbandriss zu. Erst ein Jahr später feierte der dreimalige Junioren-Nationalspieler sein Comeback.
Vom Potenzial der Eulen überzeugt
„Ich wollte eine neue Herausforderung und die sportliche Perspektive, die sich mir bei den Eulen boten, haben den Ausschlag für meinen Wechsel gegeben“, sagt Raguse und macht klar: „Die Mannschaft hat ein gutes Gefüge. Qualität und Potenzial ist bei den Eulen auf jeden Fall vorhanden. Ich kenne ja auch schon einige Spieler aus der Zeit bei der Junioren-Nationalmannschaft.“
Beim Sieg über Aufsteiger Vinnhorst habe das Team, findet der Neuzugang, schon „eine gute Abwehr gespielt“. Raguse sagt: „Nachdem wir die Nervosität dann nach der Halbzeit abgelegt haben, lief es auch richtig gut. Das war ein schöner Anfang.“
Lob von Trainer Wahlrab
Nun wartet am Sonntag auf die Eulen mit der SG BBM Bietigheim auf dem Papier eine echte Hausnummer. „Das Spiel hat für den Club ja immer einen gewissen Derbycharakter. Bietigheim ist ein sehr gutes Team. Aber wir wollen dort was holen. Wir sind sicher nicht chancenlos“, sagt Raguse und fasst sich an seine Strumpfhosen.
Der neue Eulen-Coach Johannes Wohlrab fand im Nachklang zur Saisonauftaktpartie gegen Vinnhorst gut, dass seine Mannschaft „absoluten Willen gezeigt“ und sich nach dem 11:13-Halbzeitrückstand „in die Partie zurückgekämpft und den Schalter umgelegt“ habe. Der Trainer betonte: „Wir wollen weiter unsere 6-0-Abwehr stabilisieren und müssen cleverer verteidigen.“
Wohlrab sagt: „Wir können entspannt nach Bietigheim fahren, denn Favorit sind wir nicht, aber es gibt definitiv zwei Punkte zu gewinnen. Die wollen wir mitnehmen.“ Die Einsätze von Pascal Durak und Tim Schaller sind fraglich.
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