Ludwigshafen/Wiesbaden. Zwei hessische Bereitschaftspolizisten, gegen die bereits wegen eines Drogendelikts ermittelt wird, waren zur Produktion von Musikvideos in einer Ludwigshafener Wohnung. Dort wurden die beiden zusammen mit 14 weiteren Personen von rheinland-pfälzischen Polizei-Kollegen im Juni dieses Jahres angetroffen, nachdem den Beamten Schreie und Kampfgeräusche aus der Wohnung gemeldet wurden, die sich als Studio entpuppte. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankenthal mit. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz bestätigte dem „MM“, dass es sich bei den Räumen um das Studio der Ludwigshafener Deutschrap-Gruppe HoodBlaq handelt.
In der Wohnung seien zwei Kilogramm einer weißen Substanz gefunden worden, so der Sprecher. Ein Vortest habe ergeben, dass es sich um Amphetamin handele. Außerdem wurden den Angaben zufolge 925 Gramm einer Substanz gefunden, die nach Aussehen und Geruch auf Marihuana schließen lasse. Beide Substanzen seien beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zur Begutachtung (wir berichteten).
Disziplinarverfahren eingeleitet
Unklar sei noch, welche Art von Bekanntschaft zwischen den 14 Personen und den beiden Bereitschaftspolizisten bestehe. Man gehe davon aus, dass sie als Komparsen vor Ort gewesen seien. Zusätzlich steht einer der Beamten unter dem Verdacht, Urkunden gefälscht zu haben. Im Kofferraum seines Autos – einem ehemaligen Streifenwagen – befanden sich vier Paar Auto-Kennzeichen. Hier bestehe der Verdacht, dass das aufgeklebte Landessiegel und die TÜV-Plaketten gefälscht sein könnten.
Gegen die beiden hessischen Polizisten läuft ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Außerdem sei nach Angaben des hessischen Bereitschaftspolizeipräsidiums ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
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