Blaulicht

1000 Notrufe wegen Stromausfall in Ludwigshafen

Mehr als vier Stunden mussten einige Ludwigshafener am Freitagabend ohne Strom ausharren. Das sorgte für viel Aufregung

Von 
Bernhard Zinke
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Im Umspannwerk der TWL in Ludwigshafen-Mundenheim nahm der viereinhalbstündige Stromausfall seinen Anfang. © Thomas Tröster

Ludwigshafen. Ein technischer Defekt im Umspannwerk von Ludwigshafen-Mundenheim war die Ursache für einen Stromausfall am Freitagabend in Ludwigshafen, Frankenthal, Grünstadt und Bobenheim-Roxheim. Während die Versorgung in den Kommunen des Rhein-Pfalz-Kreises nach und nach bis 21 Uhr wieder hergestellt war, dauerte der Stromausfall in weiten Teilen der Ludwigshafener Innenstadt bis zu viereinhalb Stunden und sorgte für viel Aufregung.

Grund dafür war ersten Untersuchungen der TWL zufolge ein Schalter im Umspannwerk von Ludwigshafen-Mundenheim, der die Anlage mit dem Umspannwerk Mitte verbindet. Beide Werke versorgen einen Großteil des Stadtgebiets mit Strom. Noch unklar ist den Experten allerdings, was den Defekt ausgelöst hat. Klar sind indessen die Folgen dieses Fehlers: Er führte zum Kurzschluss, wegen dem gleich vier Hochspannungsleitungen ausfielen. Deshalb kam es um 19.24 Uhr zum Stromausfall.

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soge/juko/bjz/sho/julb
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Nachdem die Fachleute den Ort des Fehlers gefunden hatten, begannen die Pfalzwerke ihre Anlagen in Frankenthal und Ludwigshafen-Oppau wieder zuzuschalten. Um 21 Uhr hatten Frankenthal, Grünstadt und Bobenheim-Roxheim wieder Strom. Gegen 22 Uhr habe die TWL durch Freischalten ihrer Anlagenteile im Umspannwerk Mundenheim die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Netzleitstelle der Pfalzwerke die Anlage wieder zuschalten konnte. Ab 22.45 Uhr waren die Stadtteile wieder am Netz, die vom Umspannwerk Mundenheim versorgt werden - etwa ein Drittel der in Ludwigshafen betroffenen Gebiete. Kurz nach Mitternacht konnten Pfalzwerke und TWL vollständig Entwarnung geben. Ab diesem Zeitpunkt seien die komplette Stadt Ludwigshafen wieder am Netz gewesen.

Die Blaulichtfamilie war mit 190 Kräften im Einsatz. Die Feuerwehr mussten unter anderem acht Personen aus steckengebliebenen Aufzügen befreien. Zwei Personen konnten ein Firmengelände wegen des ausgefallenen Sicherheitssystems nicht mehr verlassen und brauchten ebenfalls die Hilfe der Feuerwehr. Neun Brandmeldeanlagen lösten einen Fehlalarm aus. Unter anderem musste ein Patient, der auf ein Beatmungsgerät angewiesen ist, von seinem Wohnort ins Klinikum gebracht werden. Im St. Annastiftkrankenhaus startete die Notstromanlage nicht automatisch. Feuerwehr und THW waren vor Ort und halfen. Ein Haustechniker konnte die Anlage letztlich starten. Patienten seien nicht in Gefahr gewesen. Insgesamt gingen in der Integrierten Leitstelle, die für die Vorderpfalz zuständig ist, rund 1000 Notrufe ein. Im Wesentlichen wollten die Anrufer Informationen zu Ursache und Dauer des Stromausfalls. Durch die Notrufe wurden 82 Einsätze ausgelöst.

Feuerwehr aus Mannheim unterstützt

Auch die Feuerwehr aus Mannheim kam zur Unterstützung über den Rhein. Beigeordnete Beate Steeg dankte den Einsatzkräften: „Es hat sich einmal mehr gezeigt, wie gut die ,Blaulichtfamilie’ auch rheinübergreifend in solchen Fällen zusammenarbeitet.“

Konsequenzen hatte die Störung auch für den Öffentlichen Nahverkehr in Ludwigshafen. Sämtliche Straßenbahnen der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) blieben stehen. Das Verkehrsunternehmen leitete sämtliche Bahnen um, die normalerweise Mannheim und Ludwigshafen miteinander verbinden.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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