Ried. Seit Mitte Juni befindet sich Hessen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Nun gibt es einen zweiten Ausbruch in einem Hausschweinbestand. Dies teilte das Hessische Landwirtschaftsministerium am späten Donnerstagnachmittag mit.
Demnach hatte ein Landwirt am Mittwoch der zuständigen Veterinärbehörde drei Tote Schweine gemeldet. Weitere Tiere wiesen Krankheitssymptome auf. Untersuchungen des Landeslabors bestätigten den Verdacht. Der betroffene Betrieb bei Stockstadt im Kreis Groß-Gerau hält mehr als 1100 Schweine. Der gesamte Bestand muss aus Gründen der Seuchenbekämpfung getötet werden. Die Kosten für die tierschutzgerechte Tötung durch ein Fachunternehmen tragen das Land und die Hessische Tierseuchenkasse je zur Hälfte. Außerdem erhält der Betrieb eine Entschädigung für die getöteten Tiere. Bereits Anfang Juli war ein Ausbruch in einem Betrieb mit neun Schweinen bei Biebesheim am Rhein, ebenfalls im Kreis Groß-Gerau, festgestellt worden.
Der erste ASP-Fall in Hessen war Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt worden. Seitdem findet in der Region eine großangelegte Kadaversuche statt, um ein sogenanntes Kerngebiet des Geschehens sowie eine Restriktionszone festzulegen. Elektrozäune entlang des Kerngebiets sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern. Rund 14 000 Hektar wurden bereits abgesucht. Bislang wurden dabei 38 positive Fälle entdeckt. Das Land arbeitet sehr eng mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.
Auch im rheinland-pfälzischen Eich auf der anderen Rheinseite wurden zwei Wildschweine aufgefunden und positiv getestet. Dies hat dazu geführt, dass das Veterinäramt des Kreises Bergstraße gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Darmstadt die Grenze der Restriktionszone erweitern musste. Dies teilte der zuständige Dezernent Matthias Schimpf am Mittwochabend mit.
Gebiete nördlich der B47 zwischen Rhein und Lorsch betroffen
Mittlerweile sind im Kreis Bergstraße die Hegegemeinschaften I bis III betroffen. Neu hinzugekommen sind im Hegering III die Reviere Zwingenberg (nun komplett), Bensheim-Niederwald, Bensheim-Auerbach, Schlosswald, Melibokus und ein Teil des Jagdreviers Bensheim-Ebene. Im Hegering II ist das Jagdrevier Rosengarten nördlich der B47 betroffen. Am stärksten ist der Hegering I betroffen: Alle Reviere nördlich der B 47 zwischen Rhein und Lorsch liegen nun in der erweiterten Restriktionszone, so dass die Jagd in der Hegegemeinschaft – mit Ausnahme des südlich der B47 gelegenen Teils des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Bürstadt – ruht.
Auch die Anzahl der betroffenen Landwirte/Bewirtschafter hat sich erhöht. In der erweiterten Restriktionszone befinden sich nun neun der insgesamt 110 schweinehaltenden Betriebe im Kreis Bergstraße. Alle notwendigen Regelungen hat der Kreis in einer dritten Allgemeinverfügung zur Bekämpfung der ASP erlassen. swa/red
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