Süßigkeiten

Warum die Schoko-Hasen in Lampertheim besonders lecker sind

Im Schokoladenhaus Oberfeld und in der Konditorei Schmerker in Lampertheim herrscht vor Ostern Hochbetrieb. Wegen der explodierten Kakaopreise ist ein leichter Preisanstieg zu verzeichnen. "Süßmäuler" hält das jedoch nicht ab

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Rosi Israel
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Pascal Schmerker in der Konditorei mit Kundin Doris Neumann: Sie hat sich spontan in einen Mandelsplitter-Hasen verguckt. © Rosi Israel

Lampertheim. Nicht nur Kinder freuen sich über Ostersüßigkeiten, auch Erwachsene. Deshalb herrscht derzeit in den berühmten Lampertheimer Spezialitätengeschäften, im Schokoladenhaus Oberfeld und in der Konditorei Schmerker, großer Andrang – gefragt sind vor allem österliches Naschwerk aus Schokolade und Marzipan. In den Traditionsgeschäften werden Feinschmecker und Liebhaber liebevoller Handarbeit ganz bestimmt fündig, denn die renommierten Confiserien bieten verführerische Kreationen an. Die Schokoladen-Konditoren stellen in ihren Produktionsstätten feinste Naschwaren her.

Chocolatier: „Es kriegt jeder seinen Schokohasen“

„Wir produzieren rund 200 Oster-Schokoladenfiguren am Tag“, erklärt Kurt Oberfeld. Und weil die Nachfrage boomt, will der Chocolatier je nach Bedarf auch am Samstag in seiner Schokoladenmanufaktur arbeiten. „Es kriegt jeder seinen Schokohasen“, verspricht Oberfeld.

Kurt Oberfeld bei der Herstellung von Schoko-Hasen. © Rosi Israel

Gefüllte Schokoeier, Osterhasen aus Schokoladenvariationen, Figuren aus Edelmarzipan und zartes Ostergebäck – einem Schleckermäulchen läuft bei der bunten Auswahl von Ostersüßigkeiten in der Konditorei Schmerker unweigerlich das Wasser im Munde zusammen. „Die österlichen Süßwaren sind ein Traum“, schwärmt Doris Neumann, während sie die süßen Kunstwerke im Osterparadies der Konditorei bewundert. Die Bensheimerin verrät, dass sie eine Naschkatze ist. Und so hat sie sich ganz spontan in einen Mandelsplitter-Hasen verguckt. An dem sei alles dran, was ein Genießerherz begehrt, und er werde obendrein der Hingucker auf dem Ostertisch sein.

In jedem Schoko-Osterhasen steckt ein Gewinn

Juniorchef Pascal Schmerker lässt die Kundin wählen, denn bedingt durch die Handarbeit fallen die Gesichter der Häschen unterschiedlich aus. Neumann greift zu der Figur, die lustiger dreinschaut.

Über die aufwendige Herstellung der Mandelsplitter-Hasen sagt Konditormeisterin Jasmin Schmerker-Ventz: „Die Hasen werden von unserem Mitarbeiter Stefan Freyberg in der Backstube gefertigt. Die Mandelsplitter wurden im Ofen geröstet und dann mit Zartbitter- oder Vollmilchschokolade zu einer Masse angerührt. Dann werden die Teile mit einer Form auf Papier aufdressiert. Mit modelliertem Marzipan wird ausdekoriert, und dann werden die Häschen zum Trocknen hingestellt.“

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Schmerkers haben sich außerdem etwas Besonderes ausgedacht. „In jedem stattlichen Schokoladenosterhasen steckt ein Gewinn“, erklärt Pascal Schmerker. In den Hohlfiguren befinden sich Gutscheine, beispielsweise für eine Tasse Kaffee oder für ein Frühstück in Schmerkers Café. Der Hauptgewinn ist eine Dekortorte im Wert von 100 Euro.

„Aufgrund der gestiegenen Energie-, Material- und Lohnkosten mussten wir die Preise anheben. Dabei handelt es sich um Centbeträge, die wir auf den Verbraucher umlegen“, erläutert Pascal Schmerker, der Betriebswirt im Unternehmen.

Auch Kurt Oberfeld spricht über die gestiegenen Preise – etwa über die Hauptzutat, den Kakao: „Auf dem Weltmarkt haben sich die Kaufpreise fast verdoppelt.“ In Anbauländern wie der Elfenbeinküste sei es durch Klimaveränderungen zu geringeren Erträgen gekommen, dadurch seien die Kosten von Rohkakao drastisch gestiegen. Doch Oberfelds sind schon 80 Jahre lang Kunden auf dem Kakaomarkt und greifen zu, wenn die Ware günstiger ist.

„Hinzu kommt, dass das Verpackungsmaterial teurer geworden ist“, sagt Kurt Oberfeld. Dennoch könne er gut haushalten, darum seien seine Schoko-Erzeugnisse nur centweise teurer geworden.

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Außerdem hatte der Geschäftsmann neue Hand-Formen für so genannte Brillant-Hasen in Diamond-Dekor bei Brunner, einem Hersteller von Schokoladenformen, bestellt. Diese Formen werden für die manuelle Produktion verwendet. Kurt Oberfeld zeigt die Herstellung solcher 60 Gramm schweren Edelvollmilchschokoladenhasen, die im Ostergeschäft der Renner sind.

Produkte immer auch für Allergiker geeignet

Er lässt die Schokoladenmasse in eine Formhälfte fließen, setzt die Magnetseite darüber, dreht die Handformen, damit Luftbläschen entweichen. Anschließend fahren Häschen in der Schleuder Karussell. „Hierbei wird die Schokolade gleichmäßig verteilt und gekühlt. “ Die eleganten Hasen stehen dann neben rundlichen im Regal. „Unsere Schokoprodukte weisen keine Spuren von Nüssen auf. Sie sind also auch für Allergiker geeignet. Noch dazu werden keine Fremdfette verarbeitet, sondern nur reine Kakaobutter“, so der Chocolatier.

Freie Autorin

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