Tischtennis

TTC ist gegen die BVB-Portokasse machtlos

Bei einem Aufstieg in die 2. Bundesliga würde Drittliga-Primus Lampertheim ganz neue Sphären betreten. Erster Abgang ist fix

Von 
Claudio Palmieri
Lesedauer: 
Der Wechsel von TTC-Spieler Aleksa Gacev nach Neckarsulm ist fix. © Nix

Lampertheim. Nach dem 5:5 gegen den Oldenburger TB im Top-Spiel der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord ist der erstmalige Aufstieg des TTC Lampertheim in die 2. Bundesliga wohl nur noch eine Frage der Zeit. Gewinnt der Spitzenreiter am 6. April bei Schlusslicht TTS Borsum und sechs Tage später beim Vorletzten Füchse Berlin, können Aleksa Gacev und Co. schon im Heimspiel gegen den TTC Altena am 14. April alles klarmachen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten vor dem Saison-Endspurt zusammengestellt – und blicken voraus.

Mission 2. Bundesliga: Kommt der TTC aus der Nummer noch raus?

Nur, wenn es sportlich schiefgeht. Zum 15. März hat der TTC für die 2. und 3. Bundesliga gemeldet. Das heißt: Wird Lampertheim Meister, muss der Club aufsteigen. Platz zwei wäre gleichbedeutend mit dem Gang in die Relegation am 4. Mai. Das wäre der Worst Case: Die lange Ungewissheit über die Klassenzugehörigkeit erschwert die Spielerverhandlungen schon jetzt. Bei einem Verzicht wäre der TTC erster Absteiger. Die Zweitliga-Meldegebühr von 4000 Euro würde trotzdem fällig.

Ist die 2. Liga eine Nummer zu groß?

Finanziell ja – zumindest im Vergleich mit der Konkurrenz. Vor allem Vereine mit Großsponsoren und die Tischtennis-Abteilungen von Fußball-Bundesligisten verfügen über Möglichkeiten, von denen die Südhessen als eigenständiger Tischtennisclub nur träumen können. „Wenn Borussia Dortmunds Tischtennis-Abteilung 100.000 Euro braucht, macht BVB-Chef Hans-Joachim Watzke den Betrag doch aus der Portokasse locker“, sagt TTC-Vorsitzender Uwe van gen Hassend. Sportlich glaubt Lampertheim durchaus daran, die Klasse halten zu können. „Wir sind dabei, eine motivierte, junge, spielstarke Mannschaft zusammenzustellen“, meint van gen Hassend.

Welche Gefahren drohen?

Mehr zum Thema

Tischtennis

Die 2. Bundesliga ist für den TTC zum Greifen nah

Veröffentlicht
Von
Claudio Palmieri
Mehr erfahren
Tischtennis

Vorentscheidung in der Bezirksoberliga?

Veröffentlicht
Von
Claudio Palmieri
Mehr erfahren

Das finanzielle Risiko scheint überschaubar. Die Startgebühr wird der TTC wohl über Sponsoren und Gönner stemmen. „Wir machen keine verrückten Sachen“, stellt van gen Hassend klar: „Wir können keine Gehälter für Top-Spieler zahlen. Stattdessen wollen wir weiter jungen, motivierten Leuten in einer guten, professionellen Atmosphäre ein Sprungbrett bieten.“

Sollte es direkt wieder runtergehen, muss Lampertheim einen Boomerang-Effekt abwenden. So widersprüchlich es klingt: Ein sang- und klangloser Abstieg aus der 2. Bundesliga wäre wohl hilfreicher als ein Zittern bis zum letzten Spieltag. Letzteres würde den TTC in eine ähnliche Lage versetzen wie jetzt: Je länger Unklarheit über die Ligazugehörigkeit herrscht, umso schwieriger wird die Planung der neuen Runde.

Bleibt der aktuelle TTC-Kader beisammen?

Nein. Der Wechsel von Spitzenmann Aleksa Gacev zu Sport-Union Neckarsulm ist schon fix. Dass der Tabellenzweite der 3. Liga Süd die Verpflichtung vor Lampertheims Gipfeltreffen gegen Oldenburg bekanntgab, verärgerte den TTC sehr. Alvaro Gainza und Miguel Nunez sollen bleiben. Die Spanier (beide Jahrgang 2002) sind entwicklungsfähig und passen damit perfekt ins Anforderungsprofil. Beim 30-jährigen Spielertrainer Alfredas Udra deutet indes alles auf eine Rolle als Standby-Spieler hin.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

Copyright © 2025 Südhessen Morgen

VG WORT Zählmarke