Lampertheim. Tausende Fans der elektronischen Musik feierten am Samstag ausgelassen auf dem Gelände der Lampertheimer Biedensand Bäder und tanzten bis zum Abwinken. Besonders schön war die Stimmung, als sich abends beim Festival „Tanz der Bässe“ der Himmel am See rot färbte. Dort gab es auch Gelegenheit zum Baden und zum Chillen.
Bedingt durch die zahlreichen Regentage war der Boden im hinteren Teil des Freibades zuvor aufgeweicht worden. Deshalb hatten die Veranstalter von Normalevents reagiert und kurz vor dem Electronic Beach Festival jede Menge Sand anfahren lassen. Denn ein Schlammbad wie oftmals beim Wacken-Festival wollte in Lampertheim niemand.
Elegantes Show-Outfit und Glitter-Make-up
Letztendlich entstand so ein wunderbarer, großer Sandstrand, an dem sich tausende Electronic-Fans tummelten. „Das war im Vorfeld für uns eine harte Zeit “, sagte dazu Eduardo Hurtado Perez, einer der Organisatoren. Glücklicherweise aber fielen die von den Meteorologen vorhergesagten starken Niederschläge während des Festivals aus. Nur in den Mittagsstunden stellte sich kurz mal Regen ein.
„Da haben wir uns unter die Sonnenschirme gestellt und dort weitergetanzt“, berichtete Lisa Rothmeyer. „Überhaupt ist es durch den bewölkten Himmel nicht zu heiß und so haben wir bestes Wetter zum Tanzen“, fügte Benjamin Schuster hinzu.
Viele der Besucherinnen und Besucher wählten ausgefallene Kleidung zur Party - vom eleganten Show-Outfit bis hin zu einem Hauch von Nichts. Auch aufwendige Glitzer-Make-ups und schriller Kopfschmuck waren angesagt.
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„Was für ein Haarreif!“, rief Sandra aus Olpe begeistert und blieb am Stand von Kiki aus dem Odenwald stehen. „Für die Herstellung verwende ich Dinge, die keiner mehr braucht. Das ist mein Beitrag gegen die schnelle Welt“, erklärte Kiki ihren ausgefallenen Upcycling-Schmuck.
Um die verschiedenen Sounds zu erleben, bummelten viele Gäste von einer Bühne zur anderen. Chris Colore verweilte an der Stage mit Namen „Seeblick“. „Die Veranstaltung ist wieder super. Hier wird gut was geboten. Alles ist perfekt“, sagte der Ludwigshafener. „Was mir allerdings fehlt, sind Süßigkeiten wie Lutscher“, entgegnete hingegen seine Begleiterin Madeleine.
Auf der Bühne spulte indessen Paolo Ferrara sein Programm ab. Seine treibenden Bässe hopsten herunter zu den Tanzenden, die sich wie aufgezogen zu den Rhythmen bewegten.
Nach Ferrara eroberte Lorenzo Raganzini die Stage. Als der sogenannte Techno-Metal-Minister mit seiner Soundshow begann, bewegten sich grazile Profi-Tänzerinnen in schillernden Kostümen im Rampenlicht. Raganzini und Ferrara haben gemeinsam die internationale Techno-Bewegung HEX gegründet und organisieren weltweit Techno-Events. Wegen ihrer Bekanntheit blieb eine Mehrzahl der Gäste vor der Bühne und jubelte ihnen zu.
Doch beim Tanz der Bässe war für jeden Geschmack etwas dabei. Auf der Bühne „Bassträume“ ließ DJ George Perry seine Techno-Produktionen hören. Ein ganz anderes Set lieferte DJ Talla 2XLC. Der Frankfurter gilt als Wegbereiter der kommerziellen deutschen und internationalen Techno-Trance-Szene.
„Hier ist geile Mucke und generell auf dem Gelände tolle Stimmung. Außerdem ist der Ablauf bestens organisiert“, schwärmte die Lampertheimerin Svea Becker, Ihr Mann Christian bekräftigte: „Wir sind wegen der Oldis von Talla hier. Einige Produktionen sind aus den 1990ern.“
Nur wenige Gäste kühlen sich im See ab
Auch Chris Bergner aus Mutterstadt verweilte an der Stage. Er outete sich als Festival-Neuling beim „Tanz der Bässe“: „Ich bin das erste Mal hier und der Sound von Talla gefällt mir sehr gut.“
Die Sonne blieb hinter den Wolken versteckt und nur wenige Badegäste kühlten sich im See ab. „Ich war schwimmen“, verriet Fabian aus Kaiserslautern und zeigte auf seinen pinkfarbenen Schwimmring. Die Gruppe, mit der er da war, feierte den Junggesellenabschied von Kumpel Frank Schuhmacher.
Derweil drehten Mitglieder vom Lampertheimer Ortsverband der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) ihre Runden, um für Sicherheit zu sorgen. „Wir sind an Land, aber auch auf dem Wasser unterwegs. Im See mit dem Rettungsboot und Stand-Up-Paddle-Boards“, erklärte Felix Kröger.
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