Lampertheim. „Do you Like Good Music – Sweet Soul Music?“, wollte Sänger Darrell Barron vom Publikum im Schwanensaal wissen. Die übermütig klatschenden und singenden Zuschauer waren Antwort genug.
Die neunköpfige Band der Musiker-Initiative Lampertheim feierte mit den Gästen eine leidenschaftliche „Soulnight“ mit afroamerikanischer Popmusik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre. Projektleiter Helmut Wehe hatte hervorragende Instrumentalisten und Vokalisten ausgesucht.
Die Besucher bejubelten jedes Lied und honorierten Gesang und Instrumentensoli mit langanhaltendem Applaus. Viele wollten hautnah dabei sein und tanzten ausgelassen vor der Bühne. Wer auf der Tanzfläche keinen Platz fand, bewegte sich zwischen den Stehtischen.
Michelle Bradshaw intonierte ein rockiges „Chain of Fools“, bei der Ballade „If I Ain’t Got You“ harmonierte sie perfekt mit Matthias Karbs Pianospiel. Mit seiner Bühnenpräsenz und wandelbarer Stimme war Barron der geborene „Soul Man“. Er fegte mit „Mustang Sally“ über die Bühne und ging beim funkigen „Get Down on It“ auf Tuchfühlung mit dem Publikum.
Bei „Street Life“ übernahm Christoph Tischmeyer mit dem satten Sound seines Tenorsaxofons die Stimmführung. Manfred Kienles gestochen scharfe Leadtrompete setzte bei „Superstition“ wichtige Akzente. Posaunist Christian „Otto“ Engelhardt untermalte „I’ll Be Around“ mit mitreißendem Groove.
„Ladies Night“, „September“ oder „Freak Out“, die Hits folgten Schlag auf Schlag. James Browns „I Feel Good“ bot den Künstlern ausreichend Raum für Soli. Zunächst gab der Bläsersatz den musikalischen Staffelstab weiter, dann traten „The Bassman“ Hans Heer und „Drummerboy“ Hans-Jürgen Götz in Aktion. Bassist Heer nahm das rhythmische Einklatschen des Publikums bei „Car Wash“ auf und verstärkte mit seiner Slap-Technik den perkussiven Charakter des Stückes.
Die Musik der „Temptations“ durfte an diesem Abend nicht fehlen. Bei „My Girl“ bewies Karb, dass er auch ein großartiger Sänger ist, den Titel „Papa Was a Rolling Stone“ erkannten die Zuschauer schnell an Kienles melodisch geblasenem Intro. Für „When a Man Loves a Woman“ legte Tischmeyer sein Saxofon zur Seite und erntete als Sänger viel Beifall.
Besucherin Christine Wagner hielt es nicht lange auf ihrem Stuhl. Nach den ersten Takten sprang sie auf und schwang gemeinsam mit ihrem Mann die Hüften. „Das erinnert uns an unsere Tanzstundenzeit“, schwärmte sie. Das Lied „We Are Family“ sang die Menge gemeinsam mit den Musikern – der ganze Schwanensaal war eine einzige, große Soulfamilie. as
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