Spiel der Woche

Sehnsucht nach dem ersten Sieg

Im Kellerduell der Fußball-Kreisoberliga brauchen der TV Lampertheim und die Sportfreunde Heppenheim Zählbares

Von 
Andreas Martin
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TV Lampertheims Trainer Tobias Kleiner war am vergangenen Wochenende in Ober-Abtsteinach von erheblichen Personalproblemen geplagt. © Berno Nix

Lampertheim. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt Schlusslicht TV Lampertheim den Vorletzten FC Sportfreunde Heppenheim zum Kellerduell der Kreisoberliga Bergstraße im Lampertheimer Sportzentrum Ost. Nachdem beide Teams bisher erst einen Zähler auf der Habenseite verbuchen konnten, ist die Sehnsucht nach dem ersten Saisonsieg auf beiden Seiten groß. Der Gewinner dürfte im Abstiegskampf Morgenluft schnuppern und hätte endlich das Erfolgserlebnis, das sich als Brustlöser herausstellen könnte. „Das Spiel hat schon einen besonderen Charakter. Da will man am Ende nicht auf der Verliererseite stehen“, weiß TVL-Trainer Tobias Kleiner, dass sich bei einer Niederlage die Frage aufdrängt, gegen wen man denn noch gewinnen will.

Mit dieser Frage beschäftigt sich auch Graziano Romagnolo, der bisherige Co-Trainer des FC Sportfreunde Heppenheim, der nach dem Rücktritt von Trainer Fabian Wolf am Sonntag nun erst einmal interimsweise die Kreisstädter als Cheftrainer betreut. „Man kann sich das Glück auch erzwingen und wir wollen am Sonntag in Lampertheim das Spiel gewinnen“, ist Romagnolo klar, dass nur drei Punkte wirklich weiterhelfen, ein Remis für beide letztlich zu wenig wäre.

Von Wolfs Rücktritt wurde Heppenheim doch etwas überrascht, wobei der schon vor dem respektablen Auftritt bei der 2:4-Heimniederlage gegen die SG Unter-Abtsteinach feststand. „Fabian Wolf hatte mir schon vor dem Spiel mitgeteilt, dass er zurücktreten wird. Nach dem Spiel haben wir es dann der Mannschaft bekanntgegeben“, berichtet der Sportliche Leiter Michael Fries. „Am Dienstag gab es ein Vorstandstreffen zur Trainerfrage. Es war klar, dass wir jetzt erst Gespräche mit Trainerkandidaten führen müssen. Eventuell werden wir uns dafür auch die Zeit bis zur Winterpause nehmen. Unser Vertrauen gilt jetzt Graziano Romagnolo“, sagt Fries.

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Bei den Hausherren hatte TVL-Trainer Tobias Kleiner die Hoffnung, dass sich sein Team nach der ansprechenden Leistung bei der 1:3-Heimniederlage im Riedderby gegen den damaligen Kreisoberliga-Spitzenreiter SV DJK Eintracht Bürstadt eventuell schon am vergangenen Spieltag beim Aufsteiger FC Ober-Abtsteinach mit einer ähnlichen Leistung belohnen könnte. Doch die Hoffnung schwand schnell dahin. „Mit Sebastian Kutschera (Rotsperre), Kai Markert, Lucas Bähr (beide krank), Moritz Frank (Bänderverletzung) und Alfio Santangelo (Urlaub), haben uns gleich fünf Spieler gefehlt, die wir nicht ersetzen konnten. Wir standen in Ober-Abtsteinach fast nur mit Spielern auf dem Platz, die nur Erfahrungen aus der C- und D-Liga mitbringen. Das machte sich dann eben auch bemerkbar“, sah Kleiner das Unheil in Form der 0:4-Niederlage schon kommen. So ist der TVL-Coach nun froh, dass Sebastian Kutschera seine Sperre abgesessen hat und auch Lucas Bähr sowie Alfio Santangelo am Sonntag wieder zur Verfügung stehen. Moritz Frank, Daniel Gerber und Niklas Christmann (beide Muskelfaserriss) fallen weiterhin verletzt aus.

Auch bei den Gästen aus Heppenheim ist die Personalsituation alles andere als üppig, bis zum Kellerduell ist keine Entspannung in Sicht. „So wie aussieht, werden wir wieder nur einen Auswechselspieler auf der Bank haben“, kann Sportfreunde-Coach Graziano Romagnolo derzeit alles andere, als aus dem Vollen schöpfen. Das hatte im Vorfeld des Liga-Heimspiels gegen die SG Unter-Abtsteinach schon zur Absage der Kreispokalpartie beim SV Fürth geführt. In der Kreisoberliga wollen die Heppenheimer aber keineswegs kampflos klein beigeben. „Wir sind zuletzt immer besser in die Spiele reingekommen und haben nicht nur gegen Unter-Abtsteinach ein gutes Spiel gemacht. Wir werden jedenfalls kämpfen und die Mannschaft wird immer das Beste geben“, fehlt Romagnolo, dessen jüngerer Bruder Fabrizio Romagnolo bei den Heppenheimern als Spieler auf dem Platz steht, bisher noch der Lohn für die betriebenen Mühen. Dieses Gefühl kennt auch TVL-Trainer Tobias Kleiner, der sich am Sonntag eine 1:0-Führung wünschen würde, denn die war den Spargelstädtern in der laufenden Kreisoberligasaison noch in keinem Ligaspiel vergönnt.

Freier Autor

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