Schulzentrum West

Neues Lessing-Gymnasium Lampertheim soll 2029 stehen

Die Weichen für das größte Schulbauprojekt im Kreis Bergstraße sind gestellt: Das Lessing-Gymnasium in Lampertheim soll bis Ende des Jahrzehnts in einem neuen Bau unterkommen. Nun hat die Kreisverwaltung Details zur Planung genannt.

Von 
Stephen Wolf
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Landrat Christian Engelhardt stellt die Baupläne für das Lessing-Gymnasium vor und erläutert unter anderem in Anwesenheit von Bürgermeister Gottfried Störmer und Silke Weimar-Ekdur sowie Jerôme Dath von der Schulleitung die kommenden Schritte. © Thomas Neu

Lampertheim. Die Planungen für das aktuell größte Schulbauprojekt im Kreis Bergstraße schreiten voran. Wie Landrat Christian Engelhardt (CDU) mitgeteilt hat, sollen die Bauarbeiten für das neue Lessing-Gymnasium (LGL) im kommenden Jahr beginnen. Nach seinen Angaben sind aktuell fast 82 Millionen Euro für den Bau des neuen Schulhauses vorgesehen. Aktuell besuchen etwa 1.200 Kinder und Jugendliche die Schule, die in der Nähe des Altrheins liegt. Nach Angaben von Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur rechne man damit, dass in wenigen Jahren etwa 1.500 Schüler das Gymnasium besuchen werden.

Bilder einer aktuellen Präsentation zeigen ein modernes Gebäude, das die Form eines liegenden Quaders hat. Wie der Technische Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft im Kreis Bergstraße Johannes Kühn sagte, sollen in dem Bau nicht nur zahlreiche Klassen- und Lehrerzimmer untergebracht sein. Für die verschiedenen Jahrgangsstufe seien eigene Etagen vorgesehen, in denen jedoch nicht nur die üblichen Klassenzimmer eingerichtet werden.

Vorgesehen sei, dass spezielle Unterrichtsräume, etwa für Kunst, Naturwissenschaften oder Technik, in sogenannten Clustern angeordnet sein werden. Auf diese Weise schaffe man Raum für moderne Unterrichtsformen. Auch biete das Gebäude ausreichend Platz für die Ganztagsbetreuung der Mädchen und Jungen. Auf einem der Sportfelder soll zeitweise eine Traglufthalle aufgebaut werden, um den Sportunterricht wetterfest zu machen.

Anordnung soll modernen Unterricht ermöglichen

Die nun vorgestellten Pläne hängen unmittelbar mit der Entwicklung des Schulzentrums West zusammen. So zieht der Neubau des Lessing-Gymnasiums eine Rochade in der Lampertheimer Schullandschaft nach sich. Denn nachdem der Neubau für das Gymnasium von Schülern und Lehrern bezogen wird, planmäßig im Jahr 2029, steht der alte Bau für Kinder und Jugendlichen der benachbarten Alfred-Delp-Schule (ADS) bereit. „Bis zum Umzug in die neuen Räume der Delp-Schule werden die Klassen das ehemalige Lessing-Gymnasium beziehen“, sagte Landrat Engelhardt. Der Zeitplan sieht demnach vor, dass die geplanten Bauarbeiten der Alfred-Delp-Schule direkt beginnen, wenn das neue Lessing-Gymnasium fertiggestellt und bezogen ist.

Das Gebäude der Bildungsstätte, in der sowohl eine Haupt- als auch eine Realschule untergebracht sind, soll bis auf das Tragwerk kernsaniert und erweitert werden. Da sich das alte Gymnasium in einem guten Zustand befinde, könnten die etwa 700 Schüler der Alfred-Delp-Schule problemlos dort einziehen. Sobald wiederum diese Bildungsstätte wieder bezugsfertig ist, geht es für die Klassen zurück – das alte Schulgebäude wird schließlich abgerissen und ist dann Geschichte. Die Kosten für die Kernsanierung der Alfred-Delp-Schule bezifferte der Kreis mit etwa 41 Millionen Euro.

Neue Schule

  • Ursprüngliche Pläne für den Neubau des Lessing-Gymnasiums hätten unter anderem zur Folge gehabt, dass Schüler über Jahre hinweg unterrichtet worden wären, während zeitgleich Bauarbeiten stattgefunden hätten. Mit den nun vorgestellten Plänen werde eine solche Situation verhindert, wie Landrat Christian Engelhardt betont.
  • Im Laufe dieses Jahres soll die Baustelle für das neue Schulgebäude in nördlicher Nachbarschaft des alten Gymnasiums eingerichtet werden. Von Frühjahr 2026 an sollen dann die Bauarbeiten beginnen. Der fünfgeschossige Neubau soll 2029 bezugsfertig sein. wol

Die Vorteile der Schul-Rochade liegen aus Sicht des Kreises und der Stadt Lampertheim auf der Hand. Mit dem Baubeginn für das neue LGL könne man schneller wichtigen Unterrichtsraum gewinnen. Bis zu den jeweiligen Umzügen müssten die beiden Schulgemeinden somit weder auf aktuelle Pädagogik noch auf moderne Hilfsmittel verzichten. Damit sind die Bauarbeiten im Süden der Stadt noch nicht abgeschlossen. Im Laufe des kommenden Jahrzehnts muss nach Angaben der Kreisverwaltung auch die Elisabeth-Selbert-Berufschule saniert werden. Die Bildungseinrichtung befindet sich ebenfalls im Schulzentrum West, der die Alfred-Delp-Schule beherbergt.

Sanierung der Altrheinhalle: Zeitplan und Maßnahmen im Überblick

Wesentlich früher plant der Kreis die Sanierung der Altrheinhalle. Für 3,5 Millionen Euro sollen dort in diesem Jahr unter anderem die Brandschutztüren und die Heizflächen erneuert werden. Auch ein neuer Bodenbelag sowie eine moderne Rauch- und Wärmeabzugsanlage seien beispielsweise vorgesehen, wie es Anfang der Woche hieß.

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Die Ausschreibungen der Gewerke beginnt den Angaben zufolge im Frühjahr. Im Juni soll die Halle gesperrt werden, im Herbst startet schließlich die Sanierung, die bis Dezember dauern soll. Eigentlich gab es Pläne, die Halle zugunsten des neuen Gymnasiums abzureißen. Während die Sanierung der Altrheinhalle andauert, soll ein Außensportfeld an der nahen Biedensandschule den dortigen Schülern, aber auch Kindern und Jugendlichen des Lessing-Gymnasiums sowie Vereinen als Alternative dienen.

Redaktion

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