Wirtschafts- und Verkehrsverein

Luft wird neutralisiert

Evangelische Kita am Graben mit vier Luftreinigungsgeräten ausgestattet

Von 
Dirk Timmermann
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Kita-Leiterin Sandra Ulmer (r.) freut sich über vier Luftreinigungsgeräte für ihre Einrichtung. © Dirk Timmermann

Lampertheim. Eine erfreuliche Innovation ist an der Kita am Graben zu vermelden. Vier Luftreinigungsgeräte sollen Viren und Bakterien aller Art künftig fernhalten. „Es handelt sich um eine vorbeugende Maßnahme für die Herbstzeit“, erklärt dazu Otto Edinger, Erster Vorsitzender des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Lampertheim.

Bereits zu Beginn der Corona-Krise war sein Verein, in dem sich Handwerker und Gewerbetreibende engagieren, aktiv geworden. So wurden Schutzwände in einer Abschlussklasse der Biedensand-Schule aufgestellt – als Ergänzung zum Hygiene-Konzept der Einrichtung. Schon damals habe man Luftreiniger einsetzen wollen, was vom Landratsamt als zuständige Behörde allerdings nicht genehmigt worden sei. Nach einigen „hohen Hürden“ hat es an anderer Stelle geklappt. Jeder der vier Gruppenräume der evangelischen Kindertagesstätte hat nun ein eigenes Luftreinigungsgerät. Ausgeführt hat die Montage-Arbeiten ein Sandhofener Elektrounternehmen an zwei Tagen während der Ferien.

Die an der Decke montierte Vorrichtung bestrahlt seitdem die Luft mittels UVC-Beleuchtung. Sämtliche Krankheitserreger werden auf diese Weise abgetötet. „Die Luft im Raum wird quasi neutralisiert“, weiß Edinger. Nicht zu verwechseln sei dieses Prinzip mit einem „Luftfilter“, gegen den man sich bewusst entschieden habe – hauptsächlich aufgrund des regelmäßig notwendigen Austauschs und anschließender Entsorgung von Kartuschen. Das stattdessen gewählte System ist für den Anwender praktisch in der Handhabung. Dank eingebauter Zeitschaltuhr muss Kita-Leiterin Sandra Ulmer keine Steuerung vornehmen, das bis zu 2000 Watt leistende Gerät schaltet sich außerhalb der Öffnungszeiten der Kita automatisch ab.

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„Wir wollen Ausfälle so weit wie möglich verhindern“, betont die Erzieherin. Angesichts steigender Inzidenzwerte befürchtet sie, dass sich Krankheitsfälle bei Mitarbeiterinnen und Kindern wieder häufen. Die Installation der vier Luftreiniger sieht sie als sinnvollen Schritt, für den man als Einrichtung dankbar sei. Dass es lediglich „eine Maßnahme von vielen“ sein könne, stellt Otto Edinger heraus, dessen Verein die Kosten in Höhe von 20 000 Euro maßgeblich finanziert hat. Hinzu kamen Spenden, unter anderem von Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier.

Vorreiterrolle in Lampertheim

Mit den Luftreinigern ist man am Graben in jedem Fall Vorreiter. In keiner anderen Kita oder Schule der Stadt existiert eine solche Vorkehrung. Inwieweit die technische Neuerung am Ende tatsächlich hilft, Infektionen zu vermeiden, vermag niemand vorherzusehen. „Wir sind sehr gespannt“, sagt Sandra Ulmer, die unter 88 Kindern derzeit einen Covid-Fall zu beklagen hat.

Erfahrungswerte gab es im Vorfeld jedoch aus Hanau, wo Luftreiniger in Bussen erfolgreich zum Einsatz kamen. Dies habe bei der Entscheidung zugunsten der Geräte eine entscheidende Rolle gespielt, so die Verantwortlichen. Auch habe man beim Fraunhofer-Institut wissenschaftliche Expertise eingeholt. Mit Blick auf knapper werdende Energiereserven vertritt Otto Edinger derweil eine klare Position: „Stromeinsparung kann nie ein Argument gegen Gesundheitsschutz sein!“