Lampertheim. Die strahlenden Augen der Kinder, das glückliche Lächeln einer alten Frau: Die Freunde der Beschenkten bei der Lampertheimer Wunschaktion haben Brigitte Volk tief bewegt. Für die Diakoniebeauftragte der Evangelischen Lukasgemeinde und die anderen Team-Mitglieder Grund genug, die Aktion auch 2025 fortzusetzen.
„Doch jetzt ist es erst einmal an der Zeit, ein Fazit zu ziehen und sich bei den Wunsch-Erfüllern zu bedanken“, meint die Sprecherin der Aktion. Rund 100 bedürftige Menschen wurden zu Weihnachten mit Geschenken bedacht. „Ihre Wünsche waren wieder ganz unterschiedlich“, berichtet Volk im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Spektrum reichte von Spielzeug über Lebensmittel bis hin zu einem gebrauchten Fahrrad oder zu Gutscheinen für Schuhe oder Kleidung, die beim Lampertheimer Einzelhandel eingelöst werden können.
Hunderte Wunsch-Erfüller bringen Hoffnung und Freude in die Weihnachtszeit
„Der kleine Junge, den ich beschenken durfte, hat sich eine Winterjacke gewünscht“, so die Lampertheimerin. „Eine ältere Frau war außer sich vor Freude über eine gebrauchte Mikrowelle, eine Ukrainerin über eine Second-Hand-Nähmaschine.“ Der Wert der Geschenke war diesmal bei 30 Euro gedeckelt. Denn die derzeitige Teuerung mache allen zu schaffen, erklärt Volk.
Trotzdem fanden sich wieder etliche Lampertheimerinnen und Lampertheimer bereit, als Wunsch-Erfüller zu fungieren und brachten ihre Päckchen im Advent in die Kirche Mariä Verkündigung. Dort nahm das Helfer-Team die hübsch verpackten Pakete entweder donnerstags und freitags am Abend oder samstagmorgens entgegen. Nur ein kleiner Teil der Geschenke wurde mithilfe von Spendengeldern finanziert.
Zum dritten Mal ist die Wunschaktion inzwischen gelaufen und seit dem Anfang wurden ein paar organisatorische Stellschrauben verändert. Beispielsweise wurden diesmal Wunschzettel ganz gezielt an besonders bedürftige Mitbürger vergeben, die bei anderen Unterstützungsaktionen weniger im Fokus stehen.
Dann stellte das Organisationsteam die sogenannte „Wünschewand“ im Vorraum der Domkirche auf, wo sich jeder Zettel ziehen konnte, um Weihnachtswünsche wahr werden zu lassen. „Und viele haben mitgemacht“, freut sich Brigitte Volk.
Auch dass die Päckchen von den Bedachten in der Woche vor Heiligabend in Mariä Verkündigung abgeholt werden konnten, war zuvor anders. Denn zunächst brachten die Mitglieder des Organisatorenteams die Geschenke zu den Bedachten nach Hause – bisweilen sogar noch am 24. Dezember. „Ein hoher logistischer Aufwand“, meint die Sprecherin, „und wir haben ja auch selbst Familien.“ Also holten sich ein Großteil der Geschenke-Empfänger die Päckchen diesmal selbst in der Kirche ab. Nur Mobilitätseingeschränkten wurden die Präsente daheim übergeben oder Migranten, die erst seit kurzem in Lampertheim leben und sich vor Ort noch nicht so gut auskennen.
Acht Organisatoren aus Kirche und Hilfeladen setzen ein Zeichen für Zusammenarbeit und Solidarität
Das Kernteam der Organisatoren besteht derzeit insgesamt aus acht Engagierten. Zusammengeschlossen haben sich für das Projekt Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Lukas- und Martin-Luther-Gemeinde, der Katholischen Kirche in Lampertheim und des EMIL-Hilfeladen, der mittlerweile eine wichtige Anlaufstelle in der Stadt für Geflüchtete und Sozialpassinhaber ist.
Ein Teil der Organisatorinnen und Organisatoren kennt sich bereits schon länger – aus der gemeinsamen Diakoniearbeit von Katholiken und Protestanten in Lampertheim. „Und wir arbeiten prima zusammen“, betont Brigitte Volk. Das sei nicht nur bei der Wünsche-Aktion ein starkes Zeichen für eine funktionierende Ökumene.
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