Soziales

Sternsinger sammeln zwischen Neckar und Bergstraße 132.000 Euro für guten Zweck

Rund 550 Jungen und Mädchen haben sich zwischen Neckar und Bergstraße an Sternsinger-Aktionen beteiligt. Ein Überblick über die Aktivitäten in den einzelnen Kommunen

Von 
Peter Jaschke
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Ein Teil der Sternsinger der Seelsorgeeinheit Mannheim St. Martin nach dem Gottesdienst in der Kirche St. Andreas Neckarhausen. © Michael Ruffler

Neckar-Bergstraße. Bundesweit haben Sternsinger seit dem Start der Aktion vor 66 Jahren rund 1,36 Milliarden Euro für Kinderhilfeprojekte auf allen Kontinenten gesammelt. Unter dem diesjährigen Motto „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ haben erneut rund 550 Mädchen und Jungen aus der Region bis jetzt schon mehr als 132 500 Euro (Vorjahr: 119 686 Euro) zum Ergebnis dieser Solidaritätsaktion beigetragen, um beispielsweise Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe und pastorale Aufgaben zu verbessern. Wir haben nachgefragt, wie das Singen und Segen bringen zwischen Neckar und Bergstraße gelaufen ist.

Edingen

Das örtliche Sternsinger-Team hat am Dreikönigstag 3250 Euro gesammelt. Die Freude in den Gesichtern der besuchten Menschen habe alle 13 Kinder immer wieder berührt. „Alle dürfen stolz auf ihr Mitwirken sein“, schreibt das Orga-Team. Mit Spielen und einem Spaghetti-Essen habe man den „wundervollen Tag“ beendet. Die Zusage einiger Kinder, nächstes Jahr wieder dabei sein zu wollen, sei „das größte Geschenk an alle, die diese Aktion unterstützen“.

Neckarhausen

Der im Ortsteil aufgewachsene Pfarrer Georg Henn hat als Gast auf Heimatbesuch in der St.-Andreas-Kirche den Gottesdienst zur Aussendung der Sternsinger in der Seelsorgeeinheit St. Martin geleitet. Danach waren Mädchen und Jungen in Friedrichsfeld (zwölf Kinder, 2700 Euro), Seckenheim (15 Kinder, 2900 Euro), Edingen und Neckarhausen „ausgeschwärmt“. Ein Kuchenverkauf durch den Elternbeirat des katholischen Kindergartens trug zum vorläufigen Spendenergebnis von 7935 Euro in Neckarhausen bei. Für Sternsinger und Begleitpersonen der Seelsorgeeinheit gab es als Dankeschön Pizza im Gemeindesaal. Dass dank 40 Kindern in zehn Gruppen „zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder alle Haushalte in Neckarhausen besucht“ wurden, freut Michael Schwarz, Judy Daum und Elisabeth Kohm. Das Orga-Team versteht die Sternsingeraktion stets als Beitrag zur Ökumene.

Großsachsen

Die Sternsingeraktion in St. Jakobus (Ritschweier, Hohensachsen, Großsachsen und Lützelsachsen) erbrachte ein vorläufiges Gesamtergebnis von 21 000 Euro (Vorjahr: 24 000 Euro). Von der bisherigen Tradition abweichend, sei nicht überall an jedem Haus geklingelt worden. Im Hirschberger Ortsteil Großsachsen (25 Kinder) hätten mangels weiterer Teilnehmenden mehrere Gebiete nicht abgedeckt werden können. Insgesamt wirkten 96 Mädchen und Jungen mit. Überweisungen seien noch länger möglich. „Viele Menschen bedanken sich ausdrücklich bei den Kindern für ihren großartigen Einsatz für andere Kinder“, schreibt Mitorganisatorin Gabi Stadler. Alle Sternsinger der Seelsorgeeinheit Weinheim-Hirschberg empfängt Weinheims OB Manuel Just, um mit ihnen gemeinsam den Kinofilm „Paddington in Peru“ anzuschauen. Verantwortliche: Barbara Dörsam, Johanna Grünberger (mit Unterstützung von Stefan Buchholz, Vera Steinke und Marion Sebastian), Gabi Stadler und Parveen Gatzemeier. In Ritschweier waren keine Sternsinger unterwegs.

Leutershausen

„Wir sind sehr zufrieden“, teilt Rabea Götz mit. Das Ergebnis beträgt am Dreikönigstag in diesem Hirschberger Ortsteil rund 10 100 Euro. 57 Kinder, also etwas mehr als vergangenes Jahr, waren in elf Gruppen unterwegs. Die Verantwortlichen hatten ein „Hybridmodell“ angewendet: Es wurden sowohl die vorher angemeldeten als auch weiter Haushalte besucht. „So haben wir einen Großteil des Ortes geschafft“, schreibt Götz vom Vorstandsteam der Pfadfinder.

Ladenburg

Wetterbedingt gab es am ersten von drei Aktionstagen in der Römerstadt durchweichte Kronen und nasse Königsgewänder. Dennoch schafften es 95 Kinder in mehreren Gruppen, den größten Teil aller Ladenburger Haushalte anzulaufen. „Den anderen Teil haben wir mit Segenspäckchen im Briefkasten versorgt“, teilt Claudia Ziegelmeier mit. Die vorläufige Spendensumme ist mit rund 25 545 Euro höher als im Vorjahr. Damals sei aber nach der Haussammlung noch ein größerer Betrag zusammengekommen. Man könne auch diesmal noch bis Ende Januar online spenden oder Geldspenden im Pfarrhaus einwerfen. Schon vor der Aussendung sei eine erste Spende in der Sammelbüchse gelandet: Eine Besucherin aus Berlin habe Sternsinger auf dem Weg zur Kirche angesprochen, um einen Segensaufkleber mit zurück in die Hauptstadt nehmen zu können. „Wir haben den Sticker zunächst segnen lassen und ihn danach bei der Gastfamilie abgegeben“, berichtet Ziegelmeier. Es sei immer wieder „schön zu erfahren, wie sehr sich besonders ältere Menschen, aber auch Familien mit Kindern, über unseren Besuch freuen.“

Heddesheim

Diesmal haben 53 Kinder mitgewirkt, begleitet von 30 Jugendlichen. Ein vorläufiges Spendenergebnis von 11 046 Euro belohnt das große Engagement, für das beim Neujahrsempfang der Gemeinde Applaus und anerkennende Worte zu hören waren. Geehrt wurde Finja Klumpp, die sich zum elften Mal als Sternsingerin für arme Kinder eingesetzt hatte. Am Sonntag, 12. Januar, besuchen die Heddesheimer Sternsinger den evangelischen Gottesdienst.

Ilvesheim

Der Zwischenstand der Spenden beträgt rund 13 347 Euro aus den 380 besuchten Haushalten, die sich angemeldet hatten. Die Summe wird sich in den nächsten Tagen erhöhen, da Besuche in Schulen und Einrichtungen folgen sollen und wie überall bis Ende Januar noch Spenden nachkommen. Bereits jetzt ist das Gesamtergebnis aus dem Vorjahr (12 641 Euro) übertroffen worden. „Das freut uns sehr, da jeder Euro Kindern in Kenia, Kolumbien und weltweit zu Gute kommt“, schreiben die Organisatoren Sandra und Dominik Dieter. 44 Kinder, elf mehr als 2024, hätten in neun Gruppen mitgewirkt. Unter insgesamt rund 70 Mitwirkenden seien Begleitpersonen, das Küchenteam um Gertraud Dieter und die musikalische Begleitung von Jonny Fritz und Andreas Nadler beim Einüben der Lieder besonders hervorzuheben.

Seelsorgeeinheit Schriesheim-Dossenheim

Gemeindereferent Laith Mtity teilt mit, dass in Dossenheim mit rund 16 255 Euro jetzt schon 3000 mehr als im Vorjahr gesammelt wurden. 80 Sternsinger waren im Einsatz. Das örtliche Orga-Team erhält beim Neujahrsempfang am Sonntag, 12. Januar, den Ehrenamtspreis der Stadt Dossenheim. In Schriesheim haben 54 Kinder 20 639 Euro erzielt. Im Stadtteil Altenbach waren erstmals seit der Pandemie wieder Kinder aus dem Dorf selbst unterwegs. 14 Mädchen und Jungen sammelten 3450 Euro ein. Mtitys Fazit: „Trotz Regen, Schnee, Wind und Kälte haben die Kinder an den Türen gesungen, Sprüche aufgesagt und den Segen verteilt. Der Zuspruch und die Unterstützung aus der Bevölkerung ist enorm. Wir blicken mit viel Dankbarkeit und Freude zurück.“

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Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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