Lampertheim. „Wahnsinn, geil, souverän“ und weitere Freudenausbrüche sind von Zuschauenden zu hören. Ja, wenn Rockmusiker die Schwanensaalbühne erobern, können die Besucherinnen und Besucher was erleben! Nämlich kraftvoll und dynamisch gespielte Songs. Vor allem, wenn eine äußerst starke Gitarrenfront harte Gitarrenriffs im Rampenlicht spielt, kann es schon mal laut werden. Dennoch wird die Qualität der Songs nicht übertönt und das Feeling des Konzerts nicht zerstört. Ein zuschauender Musiker misst interessehalber den Lautstärkepegel mit seinem Smartphone und erkennt: Das Phon ist noch im Rahmen.
Gitarrenkunst und musikalische Meisterleistungen
„Rocklegenden – die größten Hits“ steht auf dem Programm der Musiker-Initiative Lampertheim und „cultur communal“. Das Projekt leitet der Sänger und Gitarrist Helmut Wehe, für Ton und Licht sind Siggi Groß beziehungsweise Charly Hartnagel verantwortlich. Die Ausnahmegitarristen der Rhein-Neckar-Region, Wolfgang „Wolle“ Sing, Matthias Klöpsch und Helmut Wehe, bieten faszinierende Duelle und zugleich eine ansprechende Performance. Gleichwohl sind sie spieltechnisch hammerharte Kerle und vollführen Leistungssport. Denn neben der Musikalität ist körperliche Fitness gefragt.
Ich bin in meiner Jugend nach Bürstadt getrampt und habe dort im Jugendzentrum solche Musik gehört. Das war eine geile Zeit.
Obendrein nutzen die Gitarristen je nach Song und Spielstil verschiedene Instrumentenhaltungen. Klöpsch bringt seine Gitarre aus der klassischen Haltung in die Waagerechte. Ehefrau Annika ist ihm auch hier eine wahre Stütze. Vorerst fasziniert Klöpsch mit „Rebel Yell“ des britischen Rockmusikers Billy Idol, bevor er mit dem Alternative-Metal-Song „Killing in The Name“ von der US-amerikanischen Band Rage Against The Machine loslegt. Wolle spielt bei der Blueskomposition von Jimi Hendrix „Voodoo Chile“ seine Gitarre hinterm Kopf. Jimi Hendrix sei der kreativste Musiker der Rockgeschichte, erklärt Wolle. Er gelte als eine der größten Rocklegenden.
Mit diesen Szenen erregen die Gitarristen größte Aufmerksamkeit und ernten anerkennende Pfiffe. Die anderen Musiker sind nicht minder aktiv, der singende Pianist Matthias Karb, der Bassist Frank Willi Schmidt und der Schlagzeuger Patrick Schneller tragen zum melodischen Gesamtklang bei.
Rockklassiker entfesseln nostalgische Begeisterung im Publikum
Während des Streifzuges durch die Welt des Rocks spielt die Band Hits wie von ZZ Top („Gimme All Your Lovin‘“), Golden Earring („Radar Love“), Metallica („Nothing Else Matters“) und Pink Floyd („Comfortably Numb“). „Die Rockballade ‚Message In A Bottle‘ von The Police ist eines der witzigsten Lieder“, sagt Wolle und fegt damit über die Bühne.
„Ich bin in meiner Jugend nach Bürstadt getrampt und habe dort im Jugendzentrum solche Musik gehört. Das war eine geile Zeit“, erinnert sich Wehe. Nach „My Sharona“ der US-amerikanischen Rockband „The Knack“ bringt er den viel gesungenen Titel „Wind Of Change“ der deutschen Hard-Rock-Band Scorpions auf die Bühne. Joe Cockers „Civilized Man“ und „Here I Go Again“ der britischen Hard-Rock-Band Whitesnake sind Matthias Karb auf den Leib geschneidert.
Die Rockmusikfans im Zuschauerraum sind vom Erlebten total begeistert. Ein Besucher ist es besonders. Vor lauter Euphorie zieht er sein T-Shirt aus und wirft es in die Luft. „Ich bin Baujahr 1952. Früher hatten wir kein Geld, um uns Schallplatten zu kaufen, wir haben die Musik im Radio gehört“, so der Fan.
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