Wissenschaft

Lampertheimer gewinnen bei „Jugend forscht“

26 Arbeiten aus sechs Fachgebieten waren beim Regionalentscheid von „Jugend forscht“ auf dem Gelände der BASF in Lampertheim zu sehen.

Von 
Amelie Wegerle
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Lampertheim. 26 Arbeiten wurden beim Regionalentscheid von „Jugend forscht“ auf dem Gelände der BASF in Lampertheim vorgestellt, betrachtet und bewertet. In insgesamt sechs Fachbereichen gab es Gruppen- und Einzelarbeiten, die die Gäste überzeugen konnten. Bei den Junioren waren besonders die Themenwelten Chemie und Arbeitswelt beliebt, bei den Jugendlichen Biologie und Technik.

Neun Schulen von Viernheim über Lampertheim bis nach Darmstadt waren dieses Jahr in Lampertheim vertreten. Die Bürstädter Erich Kästner-Schule dagegen präsentiert ihre Projekte am 27. Februar im Darmstädter Fraunhofer-Institut.

Von 14 bis 16 Uhr konnten sich Interessierte die verschiedenen Stände anschauen und die Forscher zu ihren Projekten befragen. Diese waren bereits den ganzen Vormittag vor Ort, um ihren Stand aufzubauen, zu üben sich der Jury zu präsentieren.

So entstehen Explosionen in geschlossenen Räumen

„Wir waren bereits um kurz vor 8 Uhr hier“, erzählte Lian Veneziani, der mit seinen Klassenkameraden der sechsten Klasse den eigenen Stand betreute. Gemeinsam mit Amelie Kühni und Tobias Heinicke besucht er die Alfred-Delp-Schule in Lampertheim. „Wir wollten wissen, wie es zu einer Explosion kommt, wenn ein Raum geschlossen ist“, erzählte die zwölfjährige Amelie.

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Sie erforschten die Entstehung der explosionsfähigen Atmosphäre in geschlossenen Räumen mithilfe einer Dose für Kartoffelchips. Die Experimente dazu führten sie in der Schule durch und stellten sämtliche Inhalte zusammen, die sie für ihren Stand brauchten. Es war nicht nur die erste Teilnahme des Trios, sondern auch direkt der erste Sieg. Im Bereich Jugend forscht Junior Chemie konnten sich die drei Sechstklässler gegen die anderen Teilnehmenden durchsetzen.

Die Alfred-Delp-Schule war mit zwei weiteren Gruppen vertreten. Liam Ripberger und Sebastian Knobloch, die ebenfalls die sechste Klasse besuchen, stellten die Wirkungsweise von Katalysatoren vor.

So werden Raucher auf der Schultoilette entdeckt

Die Siebtklässler Jannis Budai, Mio Fertig und Ben Kessler entwickelten Rauchmelder, die in Schultoiletten eingesetzt werden können. „Wir haben ungefähr drei Monate dafür gebraucht“, erzählte Budai. Zuerst bauten die Jungs einen Rauchmelder, der Zigarettenrauch erkannte. Doch damit waren sie noch nicht zufrieden. „Wir wollten, dass der Rauchmelder auch Vapes erfasst, die mit Wasserdampf funktionieren“.

Gemeinsam mit ihren Chemie- und Informatiklehrern setzten sich die drei nach der Schule zusammen und tüftelten. „Die drei haben die Rollen gut aufgeteilt“, erklärte Christian Germann, der Informatiklehrer, „Ben hat sich um das Schreiben der Hausarbeit gekümmert, Jannis hat verkabelt und Mio programmiert.“ Das Endergebnis kann sich sehen lassen. Die beiden Prototypen funktionieren und könnten eingesetzt werden. Das Kollegium und die Forscher sind begeistert.

„Wir müssen als Nächstes noch daran arbeiten, dass der Alarm an das Sekretariat weitergeleitet wird“, erklärt Mio Fertig. Aktuell schlägt der Melder Alarm, sodass die Rauchenden erschreckt werden, weitere Updates sollen aber folgen.

Auch das Lessing-Gymnasium Lampertheim war mit zwei Projekten vertreten. Matteo Maurer, Josha Maischein und Moritz Stach stellten im Fachgebiet Technik ein automatisches Reinigungssystem für Solaranlagen vor. Dieses soll Staub, Blätter und Pollen entfernen und die Leistung der Anlage verbessern.

Henrike Stöckinger besucht ebenfalls das LGL. Sie hat für ihr Projekt im Bereich der Biologie eine Laktatmessung durchgeführt und die Auswirkungen auf den Sportunterricht untersucht. Sie machte vor allem deutlich, dass es bei ihren Probanden einen großen Unterschied machte, ob aktiv oder passiv geruht wird. Aktive Ruhe bedeutet, dass die Schüler sich nach Ende der Sporteinheit für zehn Minuten gedehnt oder langsam bewegt haben. Passive Ruhe meint, dass sie sich direkt nach der Einheit hinsetzen.

„Es war ein relativ hoher Aufwand, die Testung durchzuführen“, erzählt Stöckinger. Neben Einverständniserklärungen musste sie sich bescheinigen lassen, dass sie die Laktatmessung an ihren Mitschülern, die freiwillig daran teilnahmen, durchführen konnte. Die Probandengruppen mussten so identisch wie möglich aufgeteilt werden, damit Faktoren wie Sportlichkeit, Vorerkrankungen und Geschlecht das Ergebnis nicht beeinflussten. „Es waren 40 Probanden, also 80 Testungen. Jeder wurde direkt nach Ende des Sports und nach zehn Minuten aktiver oder passiver Ruhe getestet.“

BASF stiftet Preise und Praktika für die Teilnehmenden

Nach diesem langen Tag der Präsentationen und Befragungen stand um 16 Uhr die Siegerehrung an. Es gab Fachgebietspreise und Sonderpreise. Die BASF richtete nicht nur die Veranstaltung aus, sondern stiftete auch die Preise. Neben Büchern und Abos von diversen Zeitschriften gab es auch Geldpreise und Forschungspraktika zu gewinnen. Ausgezeichnet wurden beispielsweise Forschungen zu Bakterien auf dem Speiseplan, ein Arthrose-Assistenz-Handschuh, eine Astronautenwaage oder auch Experimente zu umweltfreundlichen Langstrecken-Passagierflügen.

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