Lampertheim. Seit 25 Jahren trägt der Frauenchor „Chorisma“ erfolgreich zur kulturellen Vielfalt in Lampertheim bei. Zum Höhepunkt des Jubiläumsjahrs haben die Sängerinnen nun in die Domkirche eingeladen, wo sie ein Konzert unter dem Titel „As time goes by“ präsentierten. Wörtlich übersetzt bedeutet das passenderweise: „Wie die Zeit vergeht“.
Die Vorsitzende des Chors, Sieglinde Polanski übernahm nach einer schwungvollen Eingangsmelodie der über 40 Sängerinnen die Moderation und begrüßte die Gäste. Dazu zählten etwa Landrat Christian Engelhardt (CDU), den Ersten Stadtrat Marius Schmidt (SPD) und den künftigen Bürgermeister Alexander Scholl (CDU) sowie als Vertreter der Lampertheimer Chöre, Holger Schneibel. Das Kirchenschiff war bis auf den letzten Platz besetzt.
Lieder und Stücke aus der 25-jährigen Chorzeit wollte man zu Gehör bringen, moderierte Polanski und der Beginn zeigte schon die große Bandbreite der Chorliteratur, die bisher unter den verschiedenen Dirigentinnen einstudiert wurde.
Chorisma in Lampertheim: Intensives und präzises Dirigat
Besonders die derzeitige Dirigentin Elke Voelker, die den Chor seit 2017 leitet, hat die Anforderungen an die Sängerinnen spürbar erhöht. Los ging es mit zwei Liedern des Renaissance-Komponisten Luca Marenzio, es folgte das „Hebe deine Augen auf“ aus dem Elias von Felix Mendelsohn-Bartholdy. Abgeschlossen wurde mit Filmmusik aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.
Begleitet wurde der Chor teilweise von der Pianistin Ju-Hee Oh, von Markus Niebler am Schlagzeug und Hans Heer am Kontrabass. Hoch waren dabei die Anforderungen an den Chor, denn nicht nur die sprachliche Vielfalt- es wurde jeweils in den Originalsprachen gesungen -, sondern auch teilweise komplexe Tonfolgen und Rhythmusänderungen verlangte vom Chor hohes Können und Konzentration ab.
Nun, es wurde ein Klangteppich ausgebreitet, der die Zuhörer in seinen Bann zog. Es war unverkennbar, dass der Chor sich intensiv und lange auf diesen Auftritt vorbereitet hatte. Elke Voelker trug mit ihrem intensiven und präzisen Dirigat entscheidend zum Erfolg bei und gab durch ihre körperliche Präsenz die nötige Hilfe beim Einsatz wechselnder Stimmen oder bei der Modulation der Lautstärke. Beeindruckend dabei auch der Beginn und vor allem das Ende der jeweiligen Singphasen, die stets fehlerlos waren.
Der Applaus der Zuhörer war der Dank für die gezeigte Leistung. Stadtrat Marius Schmidt war der nächste Redner und überreichte 250 Euro als Jubiläumsgabe der Stadt. „Damit der Chor weiterhin erfolgreich ist und Leistung zeigen kann“, so der Stadtrat. Holger Schneibel gratulierte stellvertretend für die Lampertheimer Chöre. Er betonte, die 16 Gründungsmitglieder von Chorisma hätten entscheidend zum Erfolg beigetragen und lobte insbesondere die erfolgreiche Arbeit im Vorstand.
Aus dem nächsten Gesangsblock beeindruckte vor allem das Stück „El Vito“. Bei dem spanischen Volkslied war der Chor durch die wechselnden Einsätze besonders gefordert. „Libertango“ von Astor Piazzolla, ein Bruch mit dem konservativen Tango, folgte. Die Instrumentalisten des Begleit-Trios fügten sich harmonisch in die Präsenz des Chores ein, wobei vor allem Ju-Hee Oh am Keyboard brillierte.
Landrat Christian Engelhardt war der letzte Festredner des Abends. „Dieses Jubiläum ist ein Symbol dafür, dass hier Menschen ein Stück Kultur geschaffen haben, das trägt, verbindet und die Stadtgesellschaft mitgestaltet.“ Chorisma sei mehr als ein Chor, sondern ein Leuchtturm im kulturellen Leben der Stadt, ergänzte er.
Landesehrenbriefe für langjähriges Engagement
Eine Überraschung hielt der Landrat auch bereit. Der Vorsitzenden Sieglinde Polanski und der Kassenwartin Monika Raab überreichte er für die langjährige Vorstandsarbeit die Landesehrenbriefe. Die Auszeichnung wird für besondere Leistungen im Ehrenamt verliehen. Mit moderner englischsprachiger Literatur begann der letzte Teil des Konzerts.
Das Stück „Touch The Future“ von Mac Huff erforderte mit schnell wechselnden Rhythmen die volle Konzentration des Chors, ehe mit dem „Cerf volant“ aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu von Bruno Coulais und langanhaltendem Beifall das Konzert endete.
Mit einem Sektempfang wurde anschließend das Jubiläum gewürdigt. Eine sichtlich zufriedene Elke Voelker erklärte nach dem Konzert, dass nun nach den anstrengenden Wochen der Vorbereitung eine Erholungsphase eintreten werde. Gleichwohl stehe Weihnachten vor der Tür und da seien ja auch einige Auftritte geplant. Für den Chor neigt sich damit ein ereignisreiches Jubiläumsjahr dem Ende zu.
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