Lampertheim. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck kommt am Sonntag, 15. September, nach Lampertheim. Ein berühmter Gast wie ihn die Stadt nicht jeden Tag sieht. Am Nachmittag erhält das Staatsoberhaupt a. D. den Alfred-Delp-Preis für Freiheit und Demokratie. Die Auszeichnung wird erstmals vergeben, die Vorbereitungen für die Veranstaltung laufen auf Hochtouren. Dazu zählt auch die Sicherheit des Besuchers.
„Dafür gibt es einen standartisierten Ablauf, an dem viele Behörden beteiligt sind“, erklärt Erster Stadtrat und Ordnungsdezernent Marius Schmidt im Gespräch mit unserer Redaktion. Zu diesen Behörden gehören im Fall eines Spitzenpolitikers der Staatsschutz, das Bundeskriminalamt, das Ordnungsamt vor Ort und die Polizei. Eine konkrete Gefährdungslage gebe es derzeit allerdings nicht, so Schmidt.
Für Lampertheims Einwohnerinnen und Einwohner werde von den Sicherheitsvorkehrungen auch gar nicht viel wahrnehmbar sein, erklärt Schmidt. Natürlich komme Gauck mit Personenschutz, Polizeistreifen seien rund um die St. Andreas-Kirche - dem Ort der Preisverleihung - unterwegs. Die Römerstraße werde aber nicht gesperrt, lediglich Parkplätze an dem Gotteshaus und rund um das Alte Rathaus.
Nur geladene Ehrengäste finden in der Kirche St. Andreas Platz
Dass zur Preisverleihung nur geladene Ehrengäste eingeladen sind, sei vor allem dem Veranstaltungsort geschuldet. Die Kirche St. Andreas bietet nicht mehr als 300 Plätze. Alle seien am Sonntag besetzt. „Das Interesse ist groß - die Zusagen kamen schnell und herzlich“, berichtet Schmidt.
Der Ort sei voller Symbolik. In dem Gotteshaus feierte Alfred-Delp seine Primiz - sprich die erste Messe, die er als frisch geweihter hielt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich mit dem Schwanen ein Haus, in dem er als Heranwachsender wohnte. Daher habe sich das Lampertheimer Alfred Delp-Gremium sehr bewusst für die Kirche als Ort der Preisverleihung entschieden, macht Marius Schmidt deutlich. Zu dem Gremium gehören neben vier Vertretern der Stadt jeweils ein Vertreter der Bürgerstiftung, der Alfred Delp-Gesellschaft, der Alfred-Delp-Schule, der Kirchengemeinde St. Andreas und Fritz Delp, der Neffe Alfred Delps.
Dennoch habe Joachim Gauck im Vorfeld der Veranstaltung deutlich gemacht, dass es ihm wichtig sei, bei der Preisverleihung „mit Menschen in Kontakt zu kommen - vor allem mit jungen Leuten“, berichtet der Erste Stadtrat. Diesen Wunsch habe das Organisatoren-Team berücksichtigt. Daher gestalten das Rahmenprogramm der Veranstaltung unter anderen Kinder und Jugendliche der Lampertheimer Alfred-DelpSchule sowie die Singgruppen Ephata Juniors und der Chor Ephata.
Dass die Vergabe des Preises am Sonntag stattfindet, ist ebenfalls kein Zufall. Denn der 15. September ist nicht nur der Internationalen Tag der Demokratie, sondern auch der Geburtstag des Widerstandskämpfers Alfred Delp. Der in Mannheim geborene und in Lampertheim aufgewachsene Jesuitenpater wurde am 2. Februar 1945 von den Nazis ermordet.
Joachim Gauck erhält den Preis für seinen Lebensweg, auf dem er sich „unermüdlich den Gefahren für die Demokratie entgegenstellte“ und „unbeirrt dazu beitrug, sie bei allen notwendigen Veränderungen dennoch zukunftsfest“ zu machen“, heißt es vonseiten der Stadt.
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