Lampertheim. Kurz vor Weihnachten zogen die Verantwortlichen des Projekts „Gesunde Stadt“ Halbzeit-Bilanz. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt (SPD), Kerstin Biehal (Bild) von der Gemeinwesenarbeit und der Regionalen Diakonie Bergstraße sowie Klaus Brecht (Bild), Koordinator der Initiative Dein Partner für starke Netzwerke (DPSN) für den süddeutschen Raum, luden zum Pressegespräch ein. „Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse IKK classic durchgeführt“, erklärte der Managementberater Brecht. Marius Schmidt fügte hinzu: „Die Stadt Lampertheim packt bei Projekten mit an, wenn diese nicht so wie geplant vorwärts kommen. Die Unternehmungen kosten der Stadt nichts.“
Prävention und Gesundheit für das Gemeinwohl
Denn die Krankenversicherung finanziert das lokale Gesundheitsmanagement. Der Vertrag „Gesunde Stadt“ wurde vor einem Jahr von den Zuständigen der Stadt Lampertheim, Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos) und dem Ersten Stadtrat Marius Schmidt, unterzeichnet. Seither waren die Projekt-Beteiligten sehr rege, um neue Angebote in Sachen Prävention und Gesundheit für das Gemeinwohl und mehr Lebensqualität zu schaffen. Hierfür fließen auch zivilgesellschaftliches Engagement und gelebte Nachbarschaftshilfe mit ein.
Die kooperierenden Partner haben viele Ideen zusammengetragen und Strategien entwickelt, konnten aber einige ausgewählte Vorhaben zur Gesundheitsförderung sowie bestimmte Handlungsfelder noch nicht in die Tat umsetzen. Gut Ding will Weile haben, betonen die Akteure. Laut Schmidt sollen im kommenden Jahr in der Kommune unterschiedliche Konzepte realisiert werden. Die Palette der Vorhaben soll der Kräftigung der physischen sowie der psychischen Gesundheit dienen.
Qualitative Lösungen erforderten jedoch Zeit und Personal. Dazu gehört auch die Vorbereitung von sozialpädagogischen Angeboten, speziell die Arbeit mit Gruppen und Schulklassen. „Hier sind die Themen Medienkompetenz und Einsamkeit angedacht“, erläuterte Kerstin Biehal. Einsamen Schülerinnen und Schülern müsse geholfen werden. „Einsamkeit kann jede Altersgruppe treffen, und darum sollen auch Angebote ins Leben gerufen werden, die gegen Vereinsamung helfen“, fügte der Erste Stadtrat hinzu.
Die Zeit der Isolierung, die durch die Corona-Pandemie gegeben war, sei am Abflauen. Deshalb wäre es schön, wenn sich beispielsweise stationäre Senioreneinrichtungen öffnen und Möglichkeiten geschaffen würden, die gegen Einsamkeit, aber auch für die Verbesserung der Fitness helfen. Von daher sei die Schaffung von Bewegungsräumen für Mobilitäts- und Freizeitangebote wichtig, die ebenfalls von der Allgemeinheit genutzt werden könnten. Für eine Senioreneinrichtung wurden schon konkrete Pläne geschmiedet. Dafür sei es wichtig, die Gemeinschaftsressourcen zu erweitern oder neue Möglichkeiten zu schaffen, hob Marius Schmidt hervor.
Ein großer Gewinn seien die zehn ausgebildeten und zertifizierten Gesundheitslotsen, die aus unterschiedlichen Lebensbereichen kommen. Sie sind für Prävention und Beratung ehrenamtlich im Einsatz, also als Ansprechpartner und Informationsvermittler in Sachen Gesundheit und für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen. Dazu sollen weitere Vorgehensweisen geplant werden. Eine aufgestellte Steuergruppe koordiniert und unterstützt das Vorhaben, damit die Projektziele erreicht werden.
Mit zahlreichen Aktivitäten sei Lampertheim schon gut aufgestellt. Schmidt brachte als Beispiele die sportanbietenden Vereine, Kurse zur Vitalisierung und sozialer Teilhabe, wie bei der Volkshochschule, im Familienzentrum Lampertheim und in der Hebammenpraxis „Wonne im Bauch“. Doch auch außerhalb bewährter Einrichtungen biete sich die Chance, an der eigenen Fitness zu arbeiten. So gebe es etwa im Stadtpark mit der Sportbox, „ein öffentlich zugängiges und kostenfreies Verleihangebote von Trainingsgeräten“, so Schmidt.
Herauszuheben sei auch Ulrike Gliem, Vorsitzende des Kanu Clubs. Sie ist Integrationslotsin im Sportkreis Bergstraße und der Verein bietet Gesundheits- und Breitensport. Zudem ist der Verein mit dem Projekt „Bewegung grenzenlos“ erfolgreich. Klaus Brecht lobte die Initiativen in der Spargelstadt: „Hier finden wir schon viele Möglichkeiten vor, manche werden in der nächsten Zeit clever ergänzt. Lampertheim macht einfach Spaß.“ (Bilder: Rosi Israel)
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