Sommertour

Geschichte trifft Gegenwart

CDU und Bündnis 90/Die Grünen freuen sich bei der dritten Etappe über eine positive Resonanz

Von 
Dieter Stojan
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Auf dem Europaplatz vermittelte Stadtarchivar Hubert Simon den Teilnehmern der Sommertour eine kleine Heimatkunde. © Dieter Stojan

Lampertheim. Anscheinend finden die Sommertouren der Parteien ein immer größeres Interesse bei den Lampertheimer Bürgern. Zu der Sommertour unter dem Motto „Kurze historische Stadtführung und Heimatmuseum“ hatte die CDU im Verbund mit den Grünen eingeladen – und die Resonanz war positiv. Das fand auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Scholl, der zur dritten Etappe begrüßte. Begrüßen konnte er auch Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb sowie den Vorstand von Bündnis 90/Die Grünen, Stefan Nickel, sowie zahlreiche weitere Stadtverordnete.

Die heimatliche Umgebung den Lampertheimern näher zu bringen, sei das erste Ziel der Sommertour. Beim Besuch des Heimatmuseums sollen die notwendigen Reparaturen besichtigt werden, so Scholl. Los ging die kleine Exkursion mit Erläuterungen von Stadtarchivar Hubert Simon über die umliegenden Gebäude am Europaplatz. „Wir stehen hier auf der Keimzelle von Lampertheim“, erläuterte der Archivar, denn von hier aus hat sich die Stadt entwickelt. Verantwortlich für die Entwicklung des Ortes sei die Lage an der alten römischen Heerstraße. Im Jahr 832 erfolgte die erste Erwähnung, weil der spätere Kaiser „Ludwig der Deutsche“ hier einen Heer- bann sammelte.

Straßennamen erst ab 1879

Simon beschrieb die weitere Entwicklung und erläuterte, dass erst 1879 aus den üblichen Ortsbezeichnungen Unter- oder Oberdorf Straßennamen wurden. Der Turm der St. Andreas Kirche ist der älteste Teil der Kirche, welche 1771 fertiggestellt wurde und gleichzeitig auf dem höchsten Punkt von Lampertheim steht. Das davor liegende Rathaus sei 1622 abgebrannt und habe seit 1739 das jetzige Aussehen. Neue Gebäude kamen hinzu, wie der Schwanen, wo Alfred Delp seine Jugend verbrachte, oder der Dom, der 1868 eingeweiht wurde, um den evangelischen Christen eine Heimstatt zu bieten.

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Rosi Israel
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Weiter ging die Tour am Gasthaus Krone mit seinem schönen Fachwerk vorbei, welches die erste Schildwirtschaft in Lampertheim war und den beiden alten Schulbauten welche 1833 und 1875 entstanden, jeweils konfessionell getrennt. Endpunkt der kurzen Besichtigungstour war der Besuch des Heimatmuseums. Hier erläuterte die Vorsitzende Margit Karb die dringend anstehenden Reparaturen am Haus und in der Tabakscheune.

Bekanntlich ist die Ausfächerung an der Fassade nicht mehr bausicher und muss ausgetauscht werden. Bausünden der vergangenen Instandsetzungen sind der Grund, so Karb. „Wir müssen aufwendig die Wand innen freimachen“, schildert sie das Problem. Dazu kommen strenge Auflagen des Denkmalamts. Finanziell ist das Vorhaben gesichert, ergänzte Franz Korb, die Problematik liegt mittlerweile bei der Ausführung, mangels geeigneter Fachfirmen.

Der Besuch der Tabakscheune offenbarte das gleiche Problem. Hier muss Gebälk erneuert werden, mittlerweile ist provisorisch abgestützt worden. Insgesamt bezeichnete Margit Karb das Museums-Ensemble als eine typisch Rhein-Fränkische Hofreite. Gleichzeitig warb sie für den Besuch des Heimatmuseums anlässlich der Kerwe. Hilfreiche Hände werden noch dringend gesucht.

Am Ende der Besichtigung bedankte sich Scholl bei der Vorsitzenden für die Informationen. Stefan Griesheimer, Vorstandsmitglied der örtlichen CDU ergänzte, dass Christdemokraten und Grüne einen Antrag einbringen werden, dass Häuser mit putzverdecktem Fachwerk wieder ihr altes Gesicht zeigen. Die Stadt Lampertheim sollte über eine entsprechende Förderung nachdenken.

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