Lampertheim. „Es ist Tradition, nicht nur politische Themen aufzugreifen, sondern auch in Betriebe zu gehen und zu sehen, was hinter den Türen passiert.“, sagte Alexander Scholl, Fraktionsvorsitzender der CDU Lampertheim. Die zweite Sommertour fand deshalb auf dem Gelände der Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main, kurz OGZ, statt.
Sebastian Herbel vom Vorstand der OGZ findet es gut, dass sich die Politiker für das Unternehmen interessieren. Die OGZ mache keine Werbung, sei vor 55 Jahren von Landwirten gegründet worden, heute seien 54 landwirtschaftliche Betriebe Mitglied in der OZG. „Früher waren es 5000“, sagte Herbel, „aber alles kleine Anbauer“.
Aktuell lieferten 44 aktive Landwirte aus der Region ihr Erntegut an. Aber auch mit anderen Landwirten aus Lampertheim arbeite die OGZ zusammen. Neben Lampertheim gibt es noch den Hauptsitz in Griesheim. Die genossenschaftliche Erzeugerorganisation vermarktet die regionalen Produkte und sei „eine anerkannte Erzeugerorganisation nach den geltenden europäischen und nationalen Regelungen“, so Herbel.
Anlagen verpacken Gemüse
In Lampertheim und Griesheim werden die landwirtschaftlichen Produkte mit Hilfe moderner Anlagen vorbereitet und verpackt. Bei ihrem Rundgang durch die Halle konnten die Lokalpolitiker die Arbeitsschritte verfolgen.
Die OGZ vermarktet Spargel, Erdbeeren, Zwiebeln und Kürbisse. Derzeit werden Busch- und Stangenbohnen geerntet. Beim Besuch der CDU-Mitglieder wurden gerade Bohnen in der Halle abgeladen, Anlass genug für Andreas Urbach, den Geschäftsführer des Tochterunternehmens Agrarprodukte Hartmann, über das Gemüse zu erzählen: Dieses sei nämlich ganzjährig verfügbar. Ob Bruch, nicht entrankte Bohnen oder unterschiedliche Längen: Bei dem Gemüse müsse der Erzeuger mit etwa 30 Prozent Ausschuss rechnen.
Franz Korb, Vorsitzender der CDU, hob den finanziellen Aufwand bei den Arbeitsgängen hervor, die der Betrieb zu leisten habe. Diesen Aufwand solle der Verbraucher schätzen. Alexander Scholl schüttelte den Kopf und fand es schade, dass 30 Prozent der Bohnen nicht den Weg in den Supermarkt finden.
Einige Meter weiter standen die Christdemokraten vor einer Baustelle. Dort soll das Hofgut Lache entstehen. Christiane Hartmann, Tochter von Ruth und Werner Hartmann, hat viele kreative Ideen, die bis Dezember umgesetzt werden sollen: ein Hofladen, eine Brennerei, ein Imker, ein Bauernhof zum Anfassen. „Was meine Eltern geschaffen haben, möchte ich fortführen“, sagt Hartmann. „Wir haben viel Platz für viele Projekte.“ Mit einem Adventsmarkt soll dann die Eröffnung gefeiert werden. Die Politiker waren begeistert.
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