Lampertheim ist weiterhin eine Fairtrade-Stadt und besitzt einen gutgehenden Weltladen im Herzen der Spargelstadt. Das freut nicht nur Bürgermeister Gottfried Störmer und das Stadtmarketing, auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und die Kundinnen und Kunden. Dem Vorstand des betreibenden Vereins Eine Welt Lampertheim wurde nun die Re-Zertifizierungsurkunde überreicht, ausgestellt vom Vorstand Fairtrade Deutschland.
Darin steht: „Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns darf Lampertheim weiterhin den Titel Fairtrade-Stadt tragen.“ Durch das Engagement für den fairen Handel vor Ort nehme Lampertheim eine Vorreiterrolle ein und setze damit ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt.
Mit Aktionen informieren
- Im Mai 2018 wurde in Lampertheim der Verein Eine Welt Lampertheim mit dem Zweck der Förderung der Entwicklungszusammenarbeit und des Fairen Handels gegründet.
- Durch die Aktionen des Vereins sollen die Menschen in Lampertheim und Umgebung über den Fairen Handel informiert werden. Deshalb stellt der Verein auch vielfältiges Informations- und Hintergrundmaterial bereit.
- Im Mai 2013 erhielt Lampertheim erstmals die Anerkennung als Fairtrade-Stadt.
Die Freude über die Anerkennung ihrer Arbeit war bei den Weltladen-Mitarbeitenden riesig. Schließlich leisten auch sie einen großen Beitrag dafür, dass durch faire Handelsbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird. „Wir arbeiten als Team für das Fairtrade-Projekt im Laden ehrenamtlich. Das ist für uns eine Herzensangelegenheit“, erklärte die Vereinsvorsitzende Susanne Braun.
Für ihren Einsatz um das Gemeinwohl und ihr Verantwortungsbewusstsein bedankte sich Bürgermeister Störmer bei den Vereinsmitgliederinnen und -mitgliedern. Denn der Weltladen sei ein Aushängeschild für Lampertheim. Er sei stolz darauf, dass es in der Spargelstadt viele Menschen gebe, die soziale Arbeit leisteten, wie die Gemeinwesenarbeit. „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Lampertheim. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen“, so Störmer.
Anschließend wurde die Verlängerung des Titel Fairtrade-Stadt mit einem kleinen Empfang gefeiert. „Alle zwei Jahre ist zur Re-Zertifizierung ein Nachweis notwendig“, berichtete die stellvertretende Vorsitzende Rita Lüling. Die Auszeichnung wird anhand feststehender Kriterien überprüft, die Bürgermeister Störmer darlegte: Wie etwa der vorangegangene Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, die Einrichtung einer Steuerungsgruppe und Öffentlichkeitsarbeit.
Verwaltung hat sich verpflichtet
„In Lampertheim werden fair gehandelte Produkte mittlerweile in zahlreichen Geschäften verkauft, von Gastronomen und Hotels verwendet und auch von Vereinen, Kirchengemeinden und Schulen genutzt“, erläuterte der Verwaltungschef. Und ergänzte, dass sich auch die Verwaltung verpflichtet hat, im Bürgermeisterbüro und bei parlamentarischen Sitzungen fair gehandelte Produkte auszuschenken.
Dem Vorstand des Vereins und den Weltladenmitarbeiterinnen geht es aber auch um die Zukunft des Ladens. Sie wünschen sich, dass der Weltladen in der Kaiserstraße bleibt und nicht zurückgeht zum alten Küsterhaus, dem ehemaligen Standort. In der Fußgängerzone erfahre das Geschäft mehr Zulauf und damit verbunden mehr Einnahmen. Der Vorstand stehe mit der katholischen St. Andreasgemeinde, der Besitzerin des Küsterhauses in Verhandlungen.
Den Standort Kaiserstraße findet auch Citymanager Dirk Dewald positiv. Zum einen wegen der räumlichen Nähe zur Buchhandlung Bücherkiste und zum anderen wurde ein Leerstand beendet. „Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engagement“, unterstrich Dewald. Der Leiter des Stadtmarketings fügte hinzu: „Geplant sind mit unserer Steuerungsgruppe künftig Projekte zur öffentlichen Beschaffung, in Kooperation mit Bildungsträgern sowie innerhalb der mittlerweile als faire Region ausgezeichneten Metropolregion Rhein-Neckar.“ Während Susanne Braun ein attraktives Plätzchen für die neue Urkunde suchte, bummelten Kundinnen durch den Laden und kauften ein. Wie etwa Glücksengel, afrikanische Gewürze und ein solarbetriebenes Sonnenlicht.
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