Landwirtschaft

In Lampertheim: Königin und Botschafterin stechen ersten Spargel

Auch Bürstadts Sonnenbotschafterin Charlotte I. kam nach Lampertheim! Beim Spargelanstich auf dem Hof von Karl-Heinz und Michael Schmidt kommen Hoheiten, Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Gastronomie zusammen

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Rosi Israel
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Lampertheims Spargelkönigin Ayleen I. (r.) und Bürstadts Sonnenbotschafterin Charlotte I. haben ihren Spaß beim Spargelstechen. © Rosi Israel

Lampertheim. Was kann es Schöneres im Kreis Bergstraße geben, als den offiziellen Spargelanstich in Lampertheim auf dem Anwesen der Spargelanbauer Karl-Heinz und Michael Schmidt? Denn in der Region wird gemeinsames Handeln groß geschrieben. Am Dienstag wurden dort – mit Landwirten, Politikern, Verantwortlichen aus der Wirtschaft und dem Gastronomiebereich – regionale Feld- und Wingert-Erzeugnisse gefeiert.

Der Grünen-Politiker und Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf kam stellvertretend für Landrat Christian Engelhardt. Er freute sich auch über die Anwesenheit des Bundestagsabgeordneten Michael Meister und des hessischen Landtagsabgeordneten Alexander Bauer (beide CDU). Da der erntefrische Spargel nur eine begrenzte Zeit – bis 24. Juni – zur Verfügung steht, motivierte Schimpf die Verbraucher, das heimische Königsgemüse häufig in Hofläden und auf Märkten zu kaufen oder Spargelgerichte in Restaurants zu schlemmen.

Spargelbauern stehen vor großen Herausforderungen

Schimpf betonte auch, dass sich der Spargelanbau in einer schwierigen Situation befinde und die Spargelanbauer vor große Herausforderungen stelle. Als Probleme nannte er den Klimawandel sowie den Flächen- und Siedlungsdruck. Die Themen seien von außerordentlicher Bedeutung in der Landwirtschaft und müssten diskutiert werden. Denn: „Die Feldfrüchte in der Region Bergstraße sind ein unschätzbares Gut.“ Auch Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, bekräftigte: „Das königliche Gemüse ist ein Aushängeschild.“

Bevor es aufs Feld geht, erhalten Bärbel Schader (v.r.), Gottfried Störmer und Matthias Schimpf die nötige Ausrüstung von Landwirt Karl-Heinz Schmidt. © Rosi Israel

Bürstadts Bürgermeisterin Bärbel Schader setzt sich ebenfalls für regionale und saisonale Erzeugnisse ein und appellierte an die Feinschmecker: „Bitte kaufen Sie den Spargel dort, wo er wächst.“ Sie hatte sich auf den elften Spargelanstich in den Böllenruthen sehr gefreut. Im Hinblick auf die ländliche Entwicklung, verbunden mit den auftretenden Schwierigkeiten betonte Schader: „Gemeinsam sind wir stark“ und dankte allen Unterstützern. Sie hatte schon mal ein wenig für die Sonne gesorgt, die der Spargel für sein Wachstum benötigt. Denn Bürstadts Sonnenbotschafterin Charlotte I. brachte Helligkeit in den Tag.

„Lampertheims Spargel ist der beste der Welt“, sagte Lampertheims Bürgermeister Gottfried Störmer humorvoll. Er sei dankbar dafür, dass Spargelstädter Jungbauern die Höfe von ihren Vorfahren übernommen haben. „Ich wünsche eine gute Spargelsaison“, schloss sich die Lampertheimer Spargelkönigin Ayleen I. an.

Ungewöhnlich früher Start der Spargelernte

Einen Applaus für die jungen Landwirte, die den Mut haben, weiter zu produzieren, regte Willi Billau, der Vorsitzende des Regionalbauernverbands Starkenburg an. Auf die Bauern komme das Problem zu, dem Siedlungsdruck standzuhalten. Außerdem würden die Landwirte durch Baumaßnahmen und Photovoltaik-Anlagen Boden verlieren. Weiterhin mache ihnen der Mindestlohn zu schaffen. „Normalerweise müssten wir für den Spargel höhere Preise festlegen. Das wiederum geht nicht, weil dann die Verbraucher abwandern würden“, so Billau.

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Der frühe Start der Spargelernte bedingt durch die milde Witterung freut die Landwirte, sagte Hausherr Karl-Heinz Schmidt. Der Saison-Beginn sei deshalb ungewöhnlich, da es im März noch nicht so große Mengen an Bleichspargel gegeben habe. Dann fuhr er die prominenten Spargelstecher zu seiner Spargelanlage, teilte Handschuhe und Stechmesser aus und erklärte den Stechvorgang. Lampertheims Bürgermeister ist im Spargelstechen geübt und mit wenigen Handgriffen hielt er die Spargelstangen in die Höhe. Auch die anderen Persönlichkeiten gingen erprobt an das Werk. Die Freude über jede geerntete Gemüsestange war groß.

Nach getaner Arbeit wartete ein Buffet des landwirtschaftlichen Familienbetriebes Heinz Karb auf die Hungrigen und Patrick Staub, Geschäftsführer bei den Bergsträßer Winzern in Heppenheim, schenkte Rebensaft aus, im Beisein der Bergsträßer Gebietsweinkönigin Nina I.

Freie Autorin

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