Lampertheim. Fans des Hallenfußballs kommen im Kreis Bergstraße nicht zu kurz. In Bürstadt und Bensheim finden zwischen den Jahren Stadtmeisterschaften statt. Im Januar lädt traditionell der TV Lampertheim zum Hallen-Cup. Dort ist auch an die Jugend und die Altherrenteams gedacht. Ein Hallenturnier speziell für zweite Mannschaften gibt es aber nicht. Mit dem GGEW-Cup, der am Samstag ab 10 Uhr in der Altrheinhalle steigt, will der FC Olympia Lampertheim diese Lücke schließen.
„Die zweiten Mannschaften sind oft die Stiefkinder“, sagt Olympia-Trainer Thomas Düpre. Der Lampertheimer C-Ligist verfügt nach dem sportlichen Neustart im vergangenen Sommer über kein eigenes Reserveteam. Als ehemaliger Zweitmannschaftscoach weiß Düpre aber, wie groß die Begeisterung für Hallenfußball in den sogenannten 1b-Mannschaften ist. „Ich habe mich an der Lampertheimer Kerwe mit vielen Spielern unterhalten, die gesagt haben, sie würden gerne mal wieder in der Halle kicken“, meint der 46-Jährige.
1. GGEW-Cup
- Gruppe A: FC Olympia, Concordia Gernsheim II, VfR Bürstadt II, Alemannia Groß-Rohrheim II, TG Jahn Trösel II.
- Gruppe B: FSG Riedrode II, Eintracht Bürstadt II, SG BiNoWa II, TSV Neckarau II, ASV Mörsch II.
- Die Vorrunde beginnt um 10 Uhr, die Viertelfinals um 14.50 Uhr, die Halbfinals um 15.46 Uhr, das Spiel um Platz drei um 16.20 Uhr und das Finale um 16.34 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Für Düpre war daraufhin klar: Lampertheim braucht ein Hallenturnier für zweite Mannschaften. Dass der Olympia-Trainer mit seiner Idee einen Nerv traf, zeigt die Rückmeldung der eingeladenen Vereine. „Wir haben sehr viel Zuspruch erhalten. Fast alle Mannschaften, die uns zugesagt haben, wollten den Spielplan schon vor der offiziellen Deadline haben“, erklärt Patrick Andres. Nur aus Lorsch habe es zwei Absagen gegeben, berichtet der Sportausschusschef der Olympia. „Alle anderen waren sofort Feuer und Flamme“, hält Düpre stolz fest, dass am Samstag 1b-Teams aus drei Bundesländern am Start sein werden.
Zwei heimischen Vereinen erteilte der FC Olympia eine Absage. „Der VfB Lampertheim und die SG Waldhorn/Waldesruh haben uns angeschrieben. Wir sind aber bei unserem Standpunkt geblieben, dass wir nur zweite Mannschaften dabei haben wollen“, begründet Andres, der sich besorgt über die Entwicklung im Lampertheimer Fußball äußert. „Es gibt gar keine zweiten Mannschaften mehr hier in Lampertheim. Der TV hat seine zweite Mannschaft am Kerwewochenende abgemeldet“, ruft der FCO-Sportchef in Erinnerung. Die Premiere ihres 1b-Turniers plante die Olympia behutsam durch. „Wir haben keine Ausschreibung gemacht, das war auch nicht nötig. Wir haben erst einmal nur Mannschaften eingeladen, zu denen wir gute Kontakte pflegen“, erläutert Andres: „Außerdem haben wir das Turnier über nur einen Tag geplant. Sollte es gut laufen, sind wir aber offen dafür, das Feld in den nächsten Jahren zu erweitern.“
Klein anfangen werden die Olympianer auch bei den Turnierpreisen. Der Sieger nimmt den Wanderpokal mit, die vier bestplatzierten Teams der Zehner-Runde erhalten 100, 75, 50 und 25 Euro.
Die Botschaft hinter dem ersten GGEW-Cup soll eine positive sein. Neben dem guten Gefühl, etwas für die oft vernachlässigten zweiten Mannschaften zu tun, will der FC Olympia ein gesellschaftliches Zeichen setzen. „In schwierigen Zeiten starten wir ein neues Projekt, und die Resonanz ist positiv. Wir wollen zukunftsweisend arbeiten und zeigen: Es geht auch anders. Man kann nicht immer nur rumheulen“, so Düpre.
Die Zusammenarbeit mit Kreisfußballwart Reiner Held und der Stadt Lampertheim sei „reibungslos“ gelaufen, betont Andres. Alles andere müssen die FCO-Fußballer jetzt selbst stemmen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-erster-ggew-fussball-cup-fuer-zweite-mannschaften-in-lampertheim-_arid,2167058.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/buerstadt.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/themen-schwerpunkte_dossier,-olympische-spiele-2021-in-tokio-_dossierid,246.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim.html