Lampertheim. Mit Leben gefüllt wurde im vergangenen Jahr die Partnerschaft für Demokratie, die Lampertheim Ende 2021 eingegangen ist. Damals hatte das Bundesfamilienministerium aus Anlass des Förderprogramms „Demokratie leben“ für drei Jahre Mittel in Höhe von jährlich 125 000 Euro bewilligt. Mit dem Programm unterstützt der Bund Projekte, die Demokratie fördern, Vielfalt gestalten und Extremismus vorbeugen sollen. Vor allem soll das zivilgesellschaftliche Engagement gestärkt werden.
Hass bei Anti-Rassismus-Lauf
Im Zuge dieser Förderung wurde die Gemeinwesenarbeit in Lampertheim gestärkt und im April ein Quartierbüro im Rosenstock eröffnet und im November eine erste Demokratiekonferenz abgehalten. Aber auch kleinere Projekte wurden möglich:
So zum Beispiel der Anti-Rassismus-Lauf (Race against racism), der im Oktober im Stadtpark stattfand. Bei diesem Termin wurde allerdings mehr als deutlich, wie nötig es ist, die Demokratie zu stärken: Eine ältere Frau lebte ihren Fremdenhass offen aus. Mit der Förderung des Familienministeriums in Berlin, konnten aber auch thematisch passende Schultheateraufführungen und ein Begegnungscafé für Migranten finanziert werden. Die Partnerschaft für Demokratie wachsen zu lassen, ist seitens der Verantwortlichen in Verwaltung und Politik ein Ziel für 2023. Vor allem die zahlreichen Lampertheimer Vereine sind aufgefordert, sich einzubringen – im Sinne eines friedlichen Zusammenlebens in der Stadt.
Freuen konnten sich die Lampertheimer im vergangenen Jahr auch darüber, dass das Hessische Innenministerium der Stadt das Kompass-Siegel verliehen hat. Katja Sen vom städtischen Ordnungsamt und Christina Wegerle, Schutzfrau vor Ort der Polizeistation Lampertheim, nahmen das Sicherheitssiegel während des Präventionstages im September im Stadtpark entgegen. Ihnen obliegt die Federführung der zahlreichen Projekte, die im Rahmen des Kommunalprogramms Sicherheitssiegel (kurz Kompass) in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden und auch vorangetrieben werden sollen.
Hessischer Familientag kommt
Einen weiteren Grund zur Freude gibt der Zuschlag für die Ausrichtung des Hessischen Familientags, den die Stadt Lampertheim im September erhalten hat. Am 15. Juli wird die Spargelstadt Gastgeber dieser landesweiten Veranstaltung, die als großes Fest für alle Generationen geplant wird, sein. Auf dem Weg zu einer inklusiven Stadt hat Lampertheim zudem einen weiteren Meilenstein im zurückliegenden Jahr gesetzt. So wurde im Oktober der in intensiver Vorarbeit erstellte „Aktionsplan Inklusion“ von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet. Er soll maßgebend und handlungsleitend zu einer Stadtgesellschaft führen, in der alle Menschen gleichermaßen teilhaben können.
Nun gilt es diesen Plan, gemeinsam mit der Bürgerschaft umzusetzen und Inklusion zu leben. Koordinieren soll das Vorhaben Chantal Schwarz. Dafür wird die Stelle einer Inklusionsnetzwerkerin bei der Lebenshilfe Lampertheim angesiedelt. Dafür hat die Aktion Mensch im Dezember 107 000 Euro Fördergelder zur Verfügung gestellt.
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